Wien - Die designierte Bezirksvorsteherin der Wiener Inneren Stadt, Ursula Stenzel bleibt bei ihrer Kritik an den Werbetransparenten am Wiener Stephansdom. Auch mit dem Stand des Vereins "Rettet den Stephansdom" als Dauereinrichtung will sie sich nicht abfinden, erklärte sie. "Spenden können auch anders hereinkommen", und sie sei froh, dieses Thema aufs Tapet gebracht zu haben.

"Es ist richtig, dass der Dom entsprechende Mittel bekommt, auch über den Verein", so Stenzel, die am 22. Dezember als City-Bezirksvorsteherin angelobt wird: "Die Art und Weise sollte aber zur Debatte gestellt werden." Weltweit gebe es viele Förderungen für die Erhaltung von Kathedralen, erklärte die EU-Parlamentarierin: "Aber ich habe noch nirgends gesehen, dass auf einem Turm Werbung gemacht wird."

Sie sei sich bewusst, dass es für die Werbetransparente am Fassadengerüst des Südturms einen Dreijahresvertrag gebe. Damit abfinden will sie sich aber nicht: "Auf jeden Fall sollte man kein Tabu haben. Ich habe bewusst eine Diskussion angefacht, damit eine andere Lösung angestrebt wird."

Schanigärten auf Kurzparkplätzen

Auch in einem anderen Bereich geht Stenzel auf Konfrontationskurs: Die Bezirks-SPÖ habe in einem "akkordierten Vorgehen" mit dem Leiter des Magistratischen Bezirksamt der Innenstadt Schanigärten auf Kurzparkplätzen unter anderem am Neuen Markt bewilligt. Durch die Verringerung von Parkplätzen sollen kurz vor ihrer Amtsübernahme vollendete Tatsachen für die umstrittene Tiefgarage auf dem Platz geschaffen, vermutete sie.

Werbungsverbot

Georg Niedermühlbichler, SPÖ Gemeinderat und bei der Bezirksvertretungswahl Gegenkandidat zu Stenzel, hatte zuvor Kritik an der künftigen Bezirksvorsteherin geübt. Die Ankündigung, dem Verein 'Rettet den Stephansdom' eine wesentliche Einnahmenquelle streichen zu wollen, sei für die SPÖ Innere Stadt inakzeptabel, erklärte er in einer Aussendung. Abgesehen von laufenden Verträgen sei die großflächige Werbung auf Baugerüsten auf SPÖ-Initiative ohnehin bereits seit mehr als einem Jahr in der Innenstadt verboten. (APA)