Innsbruck - Ein Schuldspruch ist im Mordprozess gegen einen Asylwerber am Mittwochnachmittag am Landesgericht in Innsbruck gefällt worden. Der Algerier wurde zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, einem Landsmann auf offener Straße ein Messer in den Bauch gerammt zu haben. Er soll in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Am 5. Dezember 2004 stach der Mann unter Alkohol- und Drogeneinfluss auf offener Straße zwei Mal mit einem 34 Zentimeter langen Küchenmesser seinem Landsmann in Bauch und Brust. Durch die Stiche erlitt das Opfer lebensgefährliche Verletzungen. Der Mann wurde durch eine Notoperation gerettet. Der 28-Jährige habe laut Anklage Rache üben wollen, weil er wenige Tage zuvor von seinem späteren Opfer angegriffen worden sei.

Der Verteidiger des Algeriers, Laszlo Szabo, erklärte, dass sein Mandant bei seinem Opfer Suchtmittelschulden gehabt habe. Es sei zu erwarten gewesen, dass sein späteres Opfer diese Schulden "gnadenlos eintreiben" würde. Sein Mandant habe sich deswegen nicht mehr getraut, ohne Messer aus dem Haus zu gehen. (APA)