Wien - "Große Heuchelei und künstliche Empörung" ortet der Bundesobmann der FPÖ, Heinz-Christian Strache, bei der Diskussion über die Hinrichtung von "Tookie" Williams in den USA.

Jetzt so zu tun, als sei es völlig neu, dass in den USA die Todesstrafe als taugliches Mittel angesehen werde, sei in höchstem Maße heuchlerisch und verlogen. Man sollte die Hinrichtung von Williams als das betrachten, was sie schlussendlich war: der Vollzug der formellen Rechtsprechung in großen Teilen der USA. Im Übrigen stelle sich die Frage, so Strache, "wo die Empörung etwa der heimischen Grünen für die vier ermordeten Opfer gewesen" sei.

Williams, Gründer der berüchtigten "Crips"-Gang in Los Angeles, wurde 1981 schuldig gesprochen, einen Supermarktangestellten sowie zwei Motelbesitzer und deren Tochter erschossen zu haben. Seine Schuld ist bis heute nicht bewiesen.

Seit er von seiner Zelle aus eine Kampagne gegen Gewaltanwendung startete und in einer Serie von Kinderbüchern vor einem Leben auf der schiefen Bahn warnte, wurde der Afroamerikaner sechs Mal für den Friedens- und vier Mal für den Literaturnobelpreis nominiert. (APA)