Die Kommission war im November installiert worden, um "das inkriminierte Verhalten nach rechtsstaatlichen Grundsätzen und umfassend zu beurteilen", so damals der ORF. Nun kam sie zum Ergebnis, dass es keinen Verstoß gegen das Gesetz gegeben habe, war am Mittwoch zu hören. Die Kommission habe einige Vorschläge erstellt, etwa, Seledec "nicht mehr für bestimmte sensible Aufgaben" hinzuzuziehen, hieß es. Für eine konkrete Entscheidung sei aber nicht der Stiftungsrat zuständig, sondern die Geschäftsführung.
"Allenfalls" ein "Überdenken" der Organisationsstruktur
Die könnte "allenfalls" die Organisationsstruktur der zentralen Chefredaktion "überdenken", berichtete Zentralbetriebsratsobmann Heinz Fiedler im Gespräch mit Journalisten. Eventuell könnte die Minderheitenredaktion herausgelöst werden. Fiedler verwies aber darauf, dass ohnehin schon einige Aufgaben der zentralen Chefredaktion wegfielen: Das Jubiläumsjahr, das von Seledec für den ORF koordiniert wurde, läuft ab, die Vorbereitungen für die EU-Präsidentschaft seien gelaufen. Das Kommissionsergebnis sei jedenfalls kein Anlass für eine "durch nichts begründete Menschenhatz" auf Seledec, betonte der Betriebsratschef.