Berlin - Im Fall der im Irak entführten Deutschen
Susanne Osthoff hat die deutsche Bundesregierung einem ZDF-Bericht
zufolge inzwischen möglicherweise indirekten Kontakt zu den
Geiselnehmern. "Nun gibt es offenbar tatsächlich Kontakt zu
Vermittlern, die wohl Kontakt zu den Entführern von Frau Osthoff
haben", zitierte das ZDF am Dienstagabend auf seiner Internet-Seite
seinen Terrorismus-Experten Elmar Theveßen. Auf welchen Quellen die
Aussagen von Theveßen beruhen, blieb offen.
Weiter hieß es, die Bundesregierung habe viele Personen
angesprochen, die als Vermittler in Frage kämen. Darunter seien
schiitische und sunnitische Geistliche und auch Personen aus dem
Kreis der früheren Regierung Saddam Husseins.
Darüber hinaus hieß es beim ZDF, es könne sein, dass die Entführer
gemerkt hätten, wie schwierig es sei, eine Geisel über einen so
langen Zeitraum gefangen zu halten. Nun seien sie eventuell bereit,
Osthoff und ihren Fahrer gegen die Zahlung eines Lösegelds frei zu
lassen.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes wollte sich am späten
Dienstagabend nicht zu dem Bericht äußern. Das Außenamt hatte bereits
in der Vergangenheit Stellungnahmen zu Medienberichten mit Verweis
auf den Schutz der Betroffenen abgelehnt.
Osthoff war am 25. November zusammen mit ihrem Fahrer auf der
Fahrt von Bagdad in den Nordirak entführt worden. Die Geiselnehmer
verlangen, dass Deutschland die Zusammenarbeit mit dem Irak
einstellt. Die Bundesregierung lehnt die Forderung ab. Bisher hatte
es stets offiziell geheißen, die Bundesregierung habe keinen Kontakt
zu den Geiselnehmern herstellen können. (APA/Reuters)