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Das starke Weihnachtsfinish könnte dafür sorgen, dass die Ticketverkäufe in den USA heuer "nur" um 4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres liegen.

Foto: AP/Abrams
2005 war ein Jahr, das Hollywood am liebsten vergessen würde. Die amerikanischen Kinokassen klingelten heuer deutlich weniger oft als sonst, und die erfolgsverwöhnte Branche hoffte zuletzt nur mehr auf einen starken Jahresendspurt, um das Steuer noch etwas herumzureißen. Genau der scheint sich aber einzustellen.

Sowohl der jüngste "Harry Potter" als auch die "Chroniken von Narnia" erweisen sich als starke Zugpferde, und nun hofft man auch bei dem am 14.12. anlaufenden "King Kong" auf ein Rekordergebnis. "Harry Potter und der Feuerkelch", der von Time Warner herausgebracht wurde, spielte bis jetzt 244 Millionen Dollar ein. Die "Chroniken von Narnia", eine Disney Produktion, erzielten allein in den USA an ihrem ersten Wochenende ein Ergebnis von mehr als 67 Millionen Dollar. Damit ruhen alle Hoffnungen jetzt auf King Kong – der Riesenaffe soll der diesjährigen Kinosaison noch ein starkes Finish bescheren, dann könnte man den schwachen Jahresverlauf zumindest etwas kompensieren. Die Schätzungen für King Kong, der aus der Werkstatt von Universal und damit letztlich General Electric stammt, belaufen sich auf bis zu 100 Millionen Dollar für die ersten fünf Tage. Als Vergleich wird gern die letzte Folge der "Herr der Ringe" Trilogie herangezogen, die mit Peter Jackson ja auch denselben Regisseur hatte. Die "Rückkehr des Königs" spielte im Dezember 2003 in fünf Tagen mehr als 124 Millionen Dollar ein.

Das starke Weihnachtsfinish könnte dafür sorgen, dass die Ticketverkäufe in den USA heuer "nur" um 4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres liegen. Noch Anfang November hatten sie um 8 Prozent hinterhergehinkt. Einen versöhnlichen Abschluss für das Kinojahr könnten auch die Medienaktien gut gebrauchen, denn hinter ihnen liegt alles andere als ein positives Jahr.

Da Medienwerte zum zyklischen Konsum gehören, haben sie unter den steigenden Zinsen und dem starken Anstieg im Ölpreis besonders gelitten. Der Markt geht eben davon aus, dass der Konsument in Zeiten, in denen seine Ressourcen knapper werden, bei nicht unbedingt nötigen Ausgaben sparen könnte. Kinobesuche fallen sicher in diese Kategorie. Außerdem besitzen die großen amerikanischen Medienkonglomerate ja auch Fernsehsender, deren Werbeeinnahmen ebenfalls zyklischen Bewegungen unterworfen sind. Insofern waren schon die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Branche heuer nicht günstig.

Dazu kommt, dass sich die Filmbranche mit immer mehr Konkurrenz konfrontiert sieht. Mittlerweile ist es nicht nur mehr das Fernsehen, mit dem sich das Kino messen muss. Auch Spielkonsolen oder iPods wetteifern um die Aufmerksamkeit der Konsumenten, und somit müssen die Filme eben noch mehr Unterhaltungswert bieten. Für 2006 hofft die Filmbranche auf einen besseren Start, als das heuer der Fall war. Sollte der schwache Trend an den Kinokassen hingegen anhalten, dann, so sagen Analysten, könnte die Branche vor tiefgreifenderen Veränderungen stehen.

Im US Mediensektor selbst empfehlen wir derzeit keinen Wert. Sehr wohl steht das Konglomerat General Electric, aus dessen Werkstatt Universal Studios wie erwähnt King Kong stammt, auf unserer Kaufliste.

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