International
Anwalt von Masri fordert EU-Untersuchung zur Rolle Mazedoniens
Deutsche Botschaft oder EU sei während dreiwöchiger Gefangennahme nicht informiert worden
Berlin - Der Rechtsanwalt des nach eigenen Angaben von
der CIA entführten Deutsch-Libanesen Khaled al-Masri hat die
Europäische Union (EU) aufgefordert, eigene Ermittlungen zur Rolle
Mazedoniens in dem Fall aufzunehmen. "Es kann nicht sein, dass ein
Land wie Mazedonien, das Mitglied der EU werden möchte, einen
deutschen Staatsbürger drei Wochen lang festhält, ohne die deutsche
Botschaft oder die EU zu informieren, stattdessen aber die Amerikaner
anruft", sagte Manfred Gnjidic der "Berliner Zeitung"
(Dienstag-Ausgabe). Masri war nach eigenen Angaben am 31. Dezember 2003 bei der
Einreise nach Mazedonien festgenommen und drei Wochen lang in einem
Hotel in Skopje (Skoplje) gefangen gehalten worden. Ein Kontakt zur
Botschaft oder zu seiner Familie wurde ihm verwehrt. Am 23. Jänner
2004 übergaben die mazedonischen Sicherheitskräfte den
Deutsch-Libanesen demnach an ein CIA-Team, das ihn nach Afghanistan
in ein Gefängnis verschleppte. (APA/dpa)