Wien - Einer Räuberbande hat die Wiener Polizei jetzt das
Handwerk gelegt. Sieben von zehn Verdächtigen befinden sich in Haft,
nach drei weiteren wurde am Montag noch per Haftbefehl gesucht. Auf
das Konto der Gruppe sollen Überfälle auf fünf Wettbüros, eine Bank
und zwei Tankstellen gehen. Der Schaden beträgt zumindest 52.000
Euro, teilte ein Ermittler der APA mit.
Aufgeflogen war die Bande am vergangenen Donnerstag: In den
Abendstunden hatten Sicherheitswachebeamte zwei junge Männer
beobachtet, die vor einem Wettbüro in der Brünner Straße
herumschlichen. Bei der Perlustrierung der beiden 21-Jährigen fanden
die Polizisten zwei geladene Schreckschusswaffen. Sie nahmen die
Verdächtigen fest, bei der Einvernahme in der Kriminaldirektion 1 kam
es zu ersten Geständnissen. Außerdem bekamen die Ermittler Hinweise
auf weitere Verdächtige.
Lokale im Millennium-Tower waren Angelpunkt
Dreh- und Angelpunkt waren offenbar die Lokale im Millennium-Tower
in der Brigittenau. Dort trafen die jungen Männer einander und
verabredeten ihre Coups. Nicht immer waren sie dabei erfolgreich, in
zwei Wettbüros schloss sich das Personal ein, die Räuber mussten
unverrichteter Dinge wieder abziehen. Auch bei einer Tankstelle
scheiterten sie.
Das Geld benötigten die Kriminellen - sie stammen alle aus
geordneten Familienverhältnissen - vor allem für Marken-Mode. Auch
für Suchtgift ging ein Teil der Beute auf. "Außerdem besuchten sie
Prostituierte", sagte der Fahnder. Nach dem 17-jährigen Alsadat H.,
dem 19-jährigen Armend D. und dem 20-jährigen Marinko D. wurde am
Montag noch gesucht. Möglich sei auch, dass weitere Verdächtige oder
Fakten auftauchen. Die Polizei ersuchte um sachdienliche Hinweise
unter der Telefonnummer (01) 31310/33800 DW an den Journaldienst der
Kriminaldirektion 1. (APA)