Mexiko-Stadt – Der Mörder des mexikanischen Kardinals Juan Jesus Posadas Ocampo ist zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Richter sprachen den ehemaligen Polizisten auch in zehn weiteren Mordfällen schuldig und verhängten gegen ihn eine Haftstrafe von insgesamt 220 Jahren, wie Kathpress meldet. Davon muss Jorge Humberto Rodriguez Banuelos allerdings lediglich das Höchstmaß von 40 Jahren verbüßen. Allein für das Attentat auf Kardinal Posadas Ocampo wurde der Angeklagte zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Bei dem Anschlag im Mai 1993 waren sechs weitere Menschen ums Leben gekommen.

Mexikanische Drogen-Mafia

Bereits im Mai vorigen Jahres waren acht Mitglieder einer Drogenbande wegen der Ermordung des Kardinals, der Erzbischof von Guadalajara war, zu jeweils 40 Jahren Haft verurteilt worden. Nach Ansicht des Gerichts hatten die Täter die Limousine des Kardinals mit dem Fahrzeug eines gegnerischen Drogenbosses verwechselt. Seinerzeit reagierte die Kirche in Mexiko empört auf diese Urteile. Posadas Nachfolger in Guadalajara, Kardinal Juan Sandoval Iniguez, sprach von einem Täuschungsmanöver, um Verbindungen zwischen der mexikanischen Drogen-Mafia und hochrangigen Regierungsmitgliedern zu verschleiern. Die Kirche drängt die mexikanische Justiz seit 2001, den Fall aufzuklären, nachdem sich Zweifel an der Version eines Zwischenfalles im Krieg zwischen Drogenbanden gemehrt hatten. (APA)