Das Halbleiterunternehmen Azzurro nimmt am 15. Dezember die Produktionsanlage für die Herstellung von 150 Millimeter Galliumnitrid-Wafer auf Siliziumsubstraten in Betrieb. "Wir haben spezielle Produktionsverfahren entwickelt, mit denen es uns möglich ist, einen Wafer dieser Größe kostengünstig zu fertigen", erklärte Alexander Lösing von Azzurro im pressetext-Gespräch.

Das Unternehmen setzt große Hoffungen auf den zukünftigen Markt für LEDs, der aktuell laut Lösing zwei Mrd. Dollar schwer ist. "LEDs werden Glühbirnen ersetzten", ist er vom Wachstum überzeugt. Jedoch seien noch sinkende Preise notwendig, um die Konsumenten von den Vorteilen der Technik zu überzeugen, obwohl sich der Einsatz auch heute schon rechnen würde. "Die Lebensdauer von LEDs ist gegenüber herkömmlichen Glühbirnen um einiges höher und deren Energieaufnahmen zugleich viel geringer. Betrachtet man diese Faktoren, so ist die Verwendung von LEDs bereits jetzt rentabel", so Lösing. Weiterer Vorteil sei, dass die Farbe bei LEDs eingestellt werden kann.

Das Unternehmen wurde im August 2003 an der Universität Magdeburg ins Leben gerufen. Der Firmenstandort ist am Universitätscampus und auch die Produktionsstätte ist dort beheimatet. Die vergangenen zwei Jahre wurden von den Wissenschaftern zur Entwicklung der notwendigen Technologie genutzt. Schließlich wurde in diesem Jahr die Produktionsreife erreicht. Mit der Inbetriebnahme der Produktion sei das Jungunternehmen dem angestrebten Ziel, sich als führender Anbieter von Galliumnitrid-Wafern auf dem Markt zu etablieren, ein Stück näher gekommen.

Galliumnitrid ist ein Halbleiter, der in der Optoelektronik für Displayhintergrundbeleuchtung bei Handys, blauen, weißen oder grünen LEDs sowie bei optischen Speichermedien wie dem DVD-Nachfolger, zum Einsatz kommt. Des weiteren findet sich das Material in der Leistungselektronik bei Mobilfunkbasisstationen oder bei der Satellitenkommunikation wieder.(pte)