New York - Der UNO-Sicherheitsrat hat die jüngsten
israel-feindlichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmoud
Ahmadinejad verurteilt. Der Sicherheitsrat habe die von Ahmadinejad
überlieferten "Bemerkungen über Israel und die Leugnung des
Holocaust" verurteilt, sagte der britische UN-Botschafter Emyr Jones
Parry am Freitag in New York. UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte
bereits zuvor alle UN-Mitgliedstaaten aufgerufen, gegen die Leugnung
der Judenverfolgung vorzugehen.
Resolution im November
Der UN-Sicherheitsrat erinnerte daran, dass er bereits im November
eine Resolution verabschiedete, in der die Leugnung des Holocaust
"als geschichtliches Ereignis" verurteilt wurde. Er stellte sich
hinter Annans Aufforderung, die "gut belegten historischen Fakten zu
unterrichten", nach denen durch die Judenverfolgung im Zweiten
Weltkrieg "ein Drittel der jüdischen Bevölkerung" umgekommen sei.
Israel sei seit langem UN-Mitglied und habe als solches dieselben
Rechte und Pflichten wie alle anderen Mitgliedsstaaten. Kein
UN-Mitgliedsstaat dürfe "die staatliche Einheit und politische
Unabhängigkeit" eines anderen gefährden.
Ahmadinejad hatte am Donnerstag Israel mit einem "Krebsgeschwür"
verglichen. Er schlug vor, wenn Deutschland und Österreich
"glaubten", dass die Juden unterdrückt worden seien, sollten sie
ihnen einen Teil ihres Territoriums abtreten, um dort einen jüdischen
Staat einzurichten. Zugleich stimmte Ahmadinejad Historikern zu, die
die Bedeutung des Holocaust herunterspielten. Erst im Oktober hatte
Ahmadinejad gefordert, Israel "von der Landkarte zu tilgen". (APA)