Ein Abend in der "weihnachtsfreien Zone" am Herrmannstrand
Redaktion
,
Das Seltsame an der Sache ist, dass genau das, was Rudi
Konar und seine Mistreiter als Gegenprogramm zur Vorweihnachtszeit
anpreisen, dem, was man gemeinhin als
„stille Zeit“ bezeichnet, viel näher kommt, als das, wogegen
sich Konar & Co so ausdrücklich verwahren, dass
sogar schon der deutsche Stern – zumindest dessen Onlineredaktion
– darauf aufmerksam geworden ist und die
„Weihnachtsfreie Zone“, die Alexander Kaiser, Christian
Motalik und Rudi Konar am „Hermannstrand“ betreiben,
als vorbildliches Beispiel dafür anführt, dass es auch zwischen
1. und 24. 12. ein Leben ohne Jingle Bells geben
kann.
Dass der Herrmannstrand samt der „Strandbar Hermann“
eigentlich als coole Sommerlocation erfunden wurde,
stört da nicht: Für Wärme sorgen hübsch-diabolisch
wirkende Feuer in Blechtonnen, aus den Boxen blubbert
garantiert klingelingfreier House und all jene, die sich den
Strand ohne Boule-Spiel nicht vorstellen können, können
„Winterboule“ spielen. Ach ja: Da die weihnachtslose Zeit
mit Heiligabend nicht endet, bleibt der Hermannstrand bis
Februar in Betrieb. Und dann, sagt Konar, sind auch
Christkind und Santa Claus willkommen – schließlich
müssen diese sich von all dem Trubel erholen. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe, 10./11.12.2005)
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