Alexander Kaiser, Christian Motalik, Rudi Konar in der weihnachtsfreien Zone am Herrmannstrand

Foto: Michael Dürr
Das Seltsame an der Sache ist, dass genau das, was Rudi Konar und seine Mistreiter als Gegenprogramm zur Vorweihnachtszeit anpreisen, dem, was man gemeinhin als „stille Zeit“ bezeichnet, viel näher kommt, als das, wogegen sich Konar & Co so ausdrücklich verwahren, dass sogar schon der deutsche Stern – zumindest dessen Onlineredaktion – darauf aufmerksam geworden ist und die „Weihnachtsfreie Zone“, die Alexander Kaiser, Christian Motalik und Rudi Konar am „Hermannstrand“ betreiben, als vorbildliches Beispiel dafür anführt, dass es auch zwischen 1. und 24. 12. ein Leben ohne Jingle Bells geben kann. Dass der Herrmannstrand samt der „Strandbar Hermann“ eigentlich als coole Sommerlocation erfunden wurde, stört da nicht: Für Wärme sorgen hübsch-diabolisch wirkende Feuer in Blechtonnen, aus den Boxen blubbert garantiert klingelingfreier House und all jene, die sich den Strand ohne Boule-Spiel nicht vorstellen können, können „Winterboule“ spielen. Ach ja: Da die weihnachtslose Zeit mit Heiligabend nicht endet, bleibt der Hermannstrand bis Februar in Betrieb. Und dann, sagt Konar, sind auch Christkind und Santa Claus willkommen – schließlich müssen diese sich von all dem Trubel erholen. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe, 10./11.12.2005)