Helsinki - Der finnische Außenminister Erkki Tuomioja wirft der US-Regierung vor, die Anfrage Finnlands wegen einer vermuteten CIA-Zwischenlandung auf dem Helsinkier Flughafen mit einer "Schablonen-Antwort" abgetan zu haben. Tuomioja zeigte sich nach Erhalt des Schreibens am Mittwoch gegenüber der finnischen Nachrichtenagentur STT über dessen Inhalt "enttäuscht".

Tuomioja geht davon aus, dass alle europäischen Länder, die eine entsprechende Bitte um Aufklärung wegen vermuteter Gefangenentransporte über ihr Territorium an Washington richteten, ein gleich lautendes Rundschreiben erhalten haben. Der Finnland übermittelte Text sei jedenfalls identisch mit jenem, der auch an das EU-Vorsitzland Großbritannien gegangen sei, so der finnische Außenminister.

In dem Schreiben steht laut Tuomioja nur Allgemeines und nichts Anderes, als Außenministerin Condoleezza Rice in den vergangenen Tagen bei verschiedenen Auftritten zu der Angelegenheit gesagt hatte. Tuomioja rechnet nun nicht mehr damit, aus den USA noch detaillierte Auskünfte über jene US-Transportmaschine von Typ "Hercules" zu erhalten, die im Mai 2003 aus Deutschland kommend auf dem Flughafen Helsinki-Vantaa zwischengelandet und kurz darauf nach Schweden weitergeflogen war. Die Maschine mit der Registrierungsnummer N8213G flog laut Recherchen finnischer Medien für die vermutete CIA-Scheinfirma Prescott Support. (APA)