Marburg - Die Auswirkungen des für die Entstehung von
Krebs verantwortlichen MYC-Gens kann möglicherweise begrenzt werden.
Das Gen ist in vielen Fällen für die unkontrollierte Teilung
erkrankter Zellen verantwortlich. Dabei wird aus ihm zunächst ein
Protein namens Myc erzeugt. Dieses wiederum sorgt für das verstärkte
Zellwachstum.
Tumorwachstum hemmen
Wissenschafter der Marburger Philipps-Universität entdeckten nun,
dass das Enzym HectH9 diese Funktion von Myc verstärkt. Da sich
Enzyme im Gegensatz zu Proteinen durch Medikamente oft relativ
einfach beeinflussen lassen, hoffen sie, über die medikamentöse
Blockade von HectH9 auch das Myc-Protein zeitweise auszuschalten, um
so das Tumorwachstum zu hemmen.
Derzeit suchen die Forscher nach einer HectH9 hemmenden Substanz.
Dass dieser Weg erfolgreich sein könnte, belegen nach Angaben des
Molekularbiologen Andreas Hock Studien an genetisch veränderten
Mäusen: "Bei ihnen wurde durch gezielte Mutationen das MYC-Gen
abgeschaltet. In einigen Fällen wurde dadurch das Tumorwachstum
gehemmt, in anderen ging der Tumor sogar vollständig zurück." (APA/AP)