Deutliche Unterschiede zeigten sich etwa bezüglich des höchsten erreichten Bildungsabschlusses. Bei den Jugendlichen mit ausländischen Eltern gaben 48 Prozent an, lediglich Haupt-, Sonderschule oder Polytechnikum abgeschlossen zu haben. Zum Vergleich: Bei Jugendlichen mit österreichischer Abstammung (Kontrollgruppe) sind es nur 29 Prozent. Bei Allgemeinbildenden Höheren (AHS) und Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) ist das Verhältnis umgekehrt. 15 Prozent der Jugendlichen mit nicht-österreichischen Eltern haben einen derartigen Abschluss, bei der Kontrollgruppe sind es 24 Prozent. Auch in der Kategorie Berufsschule schneiden die Jugendlichen zweiter Generation mit 14 Prozent schlechter ab als die Kontrollgruppe (22 Prozent).
Türkische Jugendliche
Am schlechtesten bezüglich Schulabschluss lagen dabei Jugendliche mit türkischer Abstammung, gefolgt von Kindern mit Eltern aus Ex-Jugoslawien. Kinder mit Eltern aus "anderen Ländern" waren dagegen teilweise sogar höher gebildet als österreichische Jugendliche, vor allem was den Besuch einer AHS oder BHS betraf.
Die Unterschiede bei der Bildung ziehen sich erwartungsgemäß auch in die Berufswelt. 25 Prozent der Jugendlichen mit nicht-österreichischer Abstammung jobben als an- oder ungelernte Arbeiter, bei den türkischstämmigen sind es sogar 31 Prozent, mit Eltern aus Ex-Jugoslawien sind es 21 Prozent (Kontrollgruppe: zehn Prozent).
Stärkere Durchmischung
Für Weiss ist die Ursache für die reduzierten Bildungschancen der zweiten Generation ausländischer Jugendlicher primär eine Frage der sozialen Herkunft. Besonders negativ wirkt sich aus, wenn ausländische Jugendliche in einzelnen Schulen oder Klassen konzentriert sind. Die Wissenschafterin plädiert dafür, speziell in Wien darauf zu achten, dass Schulklassen stärker durchmischt sind.