Wien - Der Marienfeiertag war für den heimischen Handel ein Jubeltag. Geschäftsleute sprachen von einem regelrechten Ansturm auf die Geschäfte. Bereits am Vormittag waren die Parkplätze bei vielen Einkaufszentren in ganz Österreich voll. Besonders gefragt an diesem 8. Dezember waren Kleidung, Elektronik und Sportartikel. Jeder fünfte Österreicher hat den heutigen Feiertag laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für Weihnachtseinkäufe genutzt.

Umatzplus von drei Prozent

Wie aus der aktuellen bundesweiten Umfrage der KMU Forschung Austria hervorgeht, hat der heurige Marienfeiertag den Händlern im Jahresvergleich ein Plus von nominell drei Prozent beschert. Die ersten beiden langen Einkaufssamstage haben jeweils ein Plus von 4 Prozent gebracht.

Nach Branchen konnten sich vor allem Drogerien und Parfümerien, Mode-, Schuh- und Sportartikelhändler über steigende Umsätze freuen. Gut gelaufen ist es auch in den Bereichen Elektro, Foto, Uhren und Schmuck. Am meisten gekauft wurden Pullover, Winterschuhe und Skibekleidung. Zu den Rennern zählten weiters Handtaschen und kleine Ledergeschenke, modische Uhren und LCD-Fernsehgeräte.

Geschäfte am 8. Dezember seit zehn Jahren offen

Der 8. Dezember hat sich in den vergangenen Jahren als einer der einkaufsstärksten Tage im Weihnachtsgeschäft etabliert. Seit nunmehr zehn Jahren kann in Österreich an diesem Marienfeiertag eingekauft werden. Der 8. Dezember ist der einzige Feiertag, an dem die Geschäfte laut einer Sonderregelung um 10 Uhr aufsperren dürfen.

Der Obmann der Bundessparte Handel in der WKÖ, Erich Lemler, freute sich im Gespräch mit der APA über eine "sehr gute Frequenz trotz des guten Wetters". In den Einkaufsstraßen und Einkaufszentren sei bereits am Vormittag "der Teufel los gewesen". Auch viele TouristInnen haben den Marienfeiertag, an dem rund 70 Prozent der Geschäfte geöffnet waren, zum Einkaufen genutzt, so Lemler.

Spitzenwerte in der Shopping City Süd

Über gute Geschäfte freuten sich auch die niederösterreichischen Einkaufszentren. Einen Spitzenwert von 100.000 Besuchern meldete etwa die Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf bei Wien. Geschäftsführer Christoph Adamek: "Die Menschenanzahl ist beeindruckend, bereits um 9.00 Uhr waren unsere Räumlichkeiten bummvoll. Und dies, obwohl wir erst um 10.00 aufgesperrt haben". Ähnlich positiv zeigte man sich im Traisenpark St. Pölten Center, wo man auf Grund des Wetters mit weniger Kunden gerechnet hatte.

Viele Italiener in Salzburg

In Salzburg strömten die Weihnachtseinkäufer bereits am Vormittag in die Einkaufszentren und in die Altstadt. Von der Frequenz sei der Tag mit einem Advent-Einkaufssamstag vergleichbar, hieß es aus Salzburgs größtem EKZ, dem Europark. Ebenfalls schon traditionell hoch war auch heuer wieder der Anteil der Italiener.

Auch in Tirol wurden die großen Einkaufszentren gestürmt. Einen Besucherandrang gab es zudem in der Innsbrucker Innenstadt. Als Verkaufsrenner erwiesen sich Sportartikel, Spielwaren, Bekleidung, Schuhe, DVD's, CD's und Bücher. Neben den Einheimischen nützten zahlreiche Italiener den Feiertag zum Shoppen.

Schweizer und Deutsche in Vorarlberg

Von regem Andrang sprach auch der Vorarlberger Handel. In den beiden größten Vorarlberger Einkaufszentren in Dornbirn und Bürs bei Bludenz freute man sich über eine ausgezeichnete Besuchsfrequenz. Besonders erfreut zeigte man sich über den Andrang aus der Schweiz und aus Deutschland. Das Weihnachtsgeschäft zeichne sich besser ab als im Vorjahr, hieß es.

Der Kärntner Handel freute sich am 8. Dezember besonders über ein gutes Geschäft, waren doch die beiden ersten Einkaufsamstage im Advent vom Schneechaos auf den Straßen geprägt. "Sowohl Frequenzen als auch Umsatz waren gut", erklärte der Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, Nikolaus Gstättner. Wie in den vergangenen Jahren trugen auch heuer wieder Gäste aus dem benachbarten Italien sowie aus Slowenien zu einem guten Weihnachtsgeschäft in Kärnten bei.

Durch die Bank mindestens gleich gute Umsätze wie am zweiten, dem traditionell stärksten Adventsamstag, vermeldete der Handel in der Steiermark an diesem Marienfeiertag - obwohl das sonnige Wetter schon viel Publikum in die obersteirischen Skigebiete absaugte. Schon zu Mittag vermeldeten die großen Einkaufszentren in Seiersberg und Kapfenberg gute Geschäfte. "Der Tag hat sehr früh sehr stark begonnen und hält an", bilanzierte Heinz Zavecs, Obmann der Sparte Handel in der steirischen Wirtschaftskammer.

"Regional unterschiedliche Kundenfrequenz" im Burgenland

Im Burgenland war der 8. Dezember "ein guter Einkaufstag", wenngleich er an einen Adventsamstag nicht heran komme und die Kundenfrequenzen regional unterschiedlich waren, zog Wirtschaftskammer-Sprecher Harald Schermann Bilanz. Grundsätzlich gingen die Burgenländer lieber am Nachmittag einkaufen, weshalb in einigen Bezirksvororten und kleineren Einkaufsstädten die Geschäfte erst um 13.00 Uhr aufgesperrt haben. Zufrieden mit der Kauflust der Burgenländer zeigte man sich auch im McArthurGlen Designer Outlet Center in Parndorf. (APA)