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Norwich - Wissenschafter des Institute of Food Research arbeiten an der Entwicklung eines "Super-Brokkoli", der bei der Abwehr von Krebs helfen soll. Es ist bekannt, dass Brokkoli über Krebs abwehrende Eigenschaften verfügt. Die aktuelle Studie hat jedoch nachgewiesen, dass der genetische Aufbau mancher Menschen den normalerweise erzielbaren Schutz verringern kann. Die Entwicklung einer Brokkoliform, die eine größere Menge des entscheidenden Sulforaphans enthält, soll diesem Effekt entgegenwirken. Das Team hofft laut BBC, die Forschungsarbeiten in drei Jahren abgeschlossen zu haben. In der Zwischenzeit wird empfohlen, große Mengen verschiedener grüner Gemüsesorten zu essen.

Der leitende Wissenschafter Richard Mithen erklärte, dass das Gen GSTM1 eine entscheidende Rolle spiele, über das rund die Hälfte der Bevölkerung nicht verfüge. "Manche Menschen, die dieses Gen nicht haben, scheinen durch den Brokkoli weniger gegen Krebs geschützt zu sein. Eine mögliche Ursache dafür könnte sein, dass das Fehlen dieses Gens die Speicherung von Sulforaphan im Körper verhindert. Es wird in diesem Fall innerhalb von wenigen Stunden wieder ausgeschieden." Mithen erklärte, dass ein Super-Brokkoli, der über größere Mengen Sulforaphan verfügt, eine vom Vorhandensein des Gens unabhängige Versorgung ermöglichen sollte. Das Essen größerer Mengen könnte zudem weitere Vorteile haben, da dieses Gemüse reich an anderen Vitaminen und Mineralien ist.

Brokkoli gehört wie Kraut, Karfiol und Kohlsprossen zur Familie der Kreuzblütler. Diese Gemüsearten enthalten große Mengen an Glucosinolaten, die zu Isothiocyanaten abgebaut werden. Die Indizien weisen darauf hin, dass diese Isothiocyanate, zu denen Sulforaphan gehört, in der Ernährung zu den wirksamsten Wirkstoffen gegen Krebs zählen. Der Super-Brokkoli enthält 3,4 Mal soviel von diesem Wirkstoff wie die herkömmlichen Arten. Die Wissenschafter halten es für möglich, dass bei einem Fehlen des Gens GSTM1 ein stärkerer Schutz gegen Krebs durch das Essen von anderen Kreuzblütlerarten erzielt wird. Josephine Querido von Cancer Research UK erklärte, dass die aktuelle Studie bestehende Annahmen unterstütze, wonach genetische Unterschiede beeinflussten, wie Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen würden. Da an der Studie nur 16 Personen teilgenommen hätten, seien präzise Schlussfolgerungen vorest aber nicht möglich. (pte)