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Zwei gut gelaunte Österreicherinnen: Simona Spiridon und Natalja Rusnatschenko.

Foto: AP/ Dmitry Lovetsky

St. Petersburg - Österreichs Handballerinnen haben am Mittwoch in St. Petersburg einen großen Schritt zur Hauptrunde der 17. Handball-Weltmeisterschaft gemacht. Die ÖHB-Auswahl gewann ihr Schlüsselspiel um den Aufstieg in der Gruppe C gegen Polen nach einem Krimi 28:25 (13:14) und feierten damit nach dem 32:21 zum Auftakt gegen die Elfenbeinküste und dem 27:34 gegen Deutschland den zweiten Sieg im dritten Spiel.

Knappe Angelegenheit

Die Osteuropäerinnen sind nach den Niederlagen gegen Brasilien (31:34) und Deutschland (21:33) aus dem Rennen um einen der ersten drei Tabellenplätze, die für das Weiterkommen erforderlich sind. Dabei war die Truppe des früher in Österreich tätigen polnischen Teamchef Siegfried Kuchta nach der ersten Hälfte, in der die Führung ständig wechselte, gegen Österreich noch knapp 14:13 vorne gelegen. Doch je länger die Partie dauerte, desto besser bekamen die Schützlinge von Herbert Müller Spiel und Gegnerinnen in den Griff.

Nach der Schlusssirene fielen sich die Beteiligten der ÖHB-Delegation um den Hals. "Wir haben einen Flügel zum Fenster der Hauptrunde geöffnet. Jetzt haben wir zwei Chancen, um den zweiten Teil zu schaffen. Natürlich sind die Chancen gegen die Däninnen am Freitag geringer als am Samstag in unserem Gruppenfinale gegen Brasilien", lautete der Kommentar des Frauen-Teamchefs Müller, der vorher harte 60 Minuten auf der Betreuerbank durchgemacht hatte.

Überragende Torfrau Rusnatschenko

Sein Team führte rasch 2:0, kassierte aber postwendend den Ausgleich und von da an entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen mit mehrmaligem Führungswechsel. In der Defensive standen die Österreicherinnen dann in den zweiten 30 Minuten viel besser, dazu gab die routinierte Torfrau Natalja Rusnatschenko, die die beste Leistung seit Jahren bot, ihren Vorderleuten mit 20 Abwehren den nötigen Rückhalt. Und vorne wurden die vorhanden Chancen konsequenter verwertet. Beste Werferinnen war diesmal nicht Tanja Logwin mit acht Treffern, sondern Gaby Rotis-Nagy mit einem Dutzend Toren. Sie fand gegen die 3-2-1-Deckung der Polinnen stets das richtige Mittel.

Entscheidend war nach dem Wechsel auch, dass die Polinnen, die im Playoff der Qualifikation Deutschland bezwungen hatten, zu schnell den Abschluss vor dem Tor suchten und Österreich in numerischer Unterlegenheit von 4:6 einen Treffer erzielte und keinen kassierte. Bis dahin war das Spiel von Nervosität und technischen Fehlern geprägt, nach dem vergebenen Powerplay war die Moral der Polinnen gebrochen. Es war der elfte Sieg der ÖHB-Frauen im 24. Länderspiel (zwei Remis, elf Niederlagen) gegen die Osteuropäerinnen.

Showdown am Samstag

"Unsere Mannschaft ist mit dem Druck, der vor dem Turnier auf ihr gelastet hatte, toll fertig geworden. Das ist überaus positiv", freute sich ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner mit den Spielerinnen, die nach dem WM-Ruhetag (Donnerstag) am Freitag (19 MEZ) auf den dreifachen Olympiasieger Dänemark treffen. Brasilien, am Freitag Gegner der Deutschen, ist am Samstag der letzte Gruppen-Gegner der Müller-Schützlinge. Mit einem Sieg über die Südamerikanerinnen ist für Rot-Weiß-Rot alles klar, bleibt Österreich noch länger in St. Petersburg. (APA/red)

 

Ergebnis vom Mittwoch, Gruppe C:

 

  • Österreich - Polen 28:25 (13:14)
    ÖHB-Tore: Rotis-Nagy 12, Logwin 8, Budecevic 3, Spiridon 3, Teodorovic 2.