San Francisco - Der US-Todeskandidat Stanley "Tookie"
Williams, der am Mittwoch kommender Woche in Kalifornien hingerichtet
werden soll, ist erneut für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen
worden. Der Philosophieprofessor Philip Gasper von der kalifornischen
Universität Notre-Dame de Namur schlug Williams nun bereits im
fünften Jahr in Folge für den Friedensnobelpreis vor, wie die
Todesstrafen-Gegnerin Alice Kim am Dienstag in San Francisco
mitteilte.
Gasper begründete seinen Vorschlag damit, dass sich Williams trotz
des brutalen Umfelds, dem er im Gefängnis ausgesetzt sei, gegen die
Gewalt der Gangs engagiere.
Der 51-jährige Williams wurde 1981 wegen vierfachen Mordes zum
Tode verurteilt. Er bestreitet bis heute diese Taten. Er hat sich
jedoch zu seiner Vergangenheit als Mitbegründer der extrem
gewalttätigen "Crips"-Bande bekannt, die bis heute auf den Straßen
der USA ihr Unwesen treibt. Im Gefängnis schwor Williams der Gewalt
ab und verfasste zehn Bücher. Darunter sind acht Kinderbücher, in
denen er vor den Gangs warnt.
Das Oberste Gericht Kaliforniens lehnte in der vergangenen Woche
einen Antrag von Williams' Anwälten auf erneute Beweisprüfung in
seinem Fall ab. Das Schicksal des Todeskandidaten hängt deshalb jetzt
allein von Gouverneur Arnold Schwarzenegger ab, der am Donnerstag in
einer Anhörung das Gnadengesuch des 51-Jährigen prüfen will. Seit
1967 ist in Kalifornien kein Todeskandidat mehr begnadigt worden. (APA)