Chicago - Ludwig van Beethoven (1770-1827) litt
tatsächlich von Jugend an unter einer schweren Bleivergiftung. Das
haben Analysen des führenden amerikanischen Argonne National
Laboratory in Chicago bestätigt. Das Labor durchleuchtete einen der
kürzlich von kalifornischen Wissenschaftern identifizierten
Schädelknochen Beethovens mit dem angeblich fortschrittlichsten
Röntgengerät der Welt.
Anschließend verglich es die Werte mit einem fremden
Schädelfragment aus der damaligen Zeit. Demnach litt der große
deutsche Komponist wahrscheinlich schon vor seinem 20. Lebensjahr
unter dem giftigen Einfluss von Blei.
Damals offenbarten sich bei Beethoven historischen Berichten
zufolge Veränderungen seiner Persönlichkeit. Gleichzeitig begann der
junge Beethoven, über Magen- und Darmbeschwerden zu klagen. Diese
Symptome seien auch von anderen Fällen von Bleivergiftung bekannt,
sagte der Leiter des US-Forschungsteams, Bill Walsh, am Dienstagabend
in Chicago. Nicht klar ist dagegen, ob auch der Verlust von
Beethovens Gehör auf die erhöhten Bleiwerte zurückzuführen ist. (APA/dpa)