Salzburg - Eine dringende Änderung in der Kulturpolitik des Landes fordern nun Salzburgs Grüne nach dem Rücktritt des Vorsitzenden des Landeskulturbeirates (LKB), Jürg Stenzl. Es sei eine Pflanzerei, wenn Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) "zwar rund um die Festspiele oder andere Events die hohe Bedeutung von Kunst und Kultur für unser Land betont, für den Vorsitzenden des wichtigsten Beratungsgremiums in Kulturfragen aber nicht einmal einen Gesprächstermin findet", so der Grüne Landessprecher Cyriak Schwaighofer.

Seit Jahren halte sich die Landesregierung nicht einmal an die gesetzlichen Vorgaben, dass beispielsweise der Landeskulturbeirat bei wichtigen Projekten verpflichtend zu hören sei, "und ignoriert das Beratungsgremium einfach. Stellungnahmen, die der LKB von sich aus abgibt, werden ebenfalls nicht ausreichend diskutiert, und langjährige Forderungen wie eine Umschichtung des Kulturbudgets zu Gunsten der freien Szene und der zeitgenössischen Kunst sogar in ihr Gegenteil verkehrt", kritisierte Schwaighofer in einer Aussendung.

Isolierter Beirat

"Der bedauerliche Rücktritt von Jürg Stenzl muss Anlass sein, den häufigen schönen Worten auch entsprechende Taten - eine Aufwertung der innovativen und freien Kunstszene - folgen zu lassen. Und die SPÖ-geführte Kulturpolitik muss endlich den LKB entsprechend einbinden, sonst findet man irgendwann niemand mehr, der hier seine wertvolle Zeit investiert", meinte der Grünpolitiker.

Stenzl hatte am Mittwoch seinen Rücktritt als Vorsitzender des Beirates angekündigt, weil dieser von der Politik kaum gehört werde und die kleinen, freien Einrichtungen immer weniger gefördert würden. (APA)