Die Forscher verursachten bei 42 an sich glücklich verheirateten Paaren kleine Wunden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zwischen 22 und 77 Jahren alt. Jeder Partner wurde am Unterarm mit einem Biopsiegerät verletzt, das acht Hautstücke mit einem Durchmesser von acht Millimetern entfernte. Bevor sich eine Kruste bilden konnte, wurde mit einem anderen Gerät über jeder Wunde eine schützende Blase geschaffen, aus der die Flüssigkeiten entnommen werden konnten, die normalerweise diese Bläschen füllen.
Provozierter Streit
Bei dem ersten Versuch, wurde jeder der Partner abwechselnd über einen Aspekt befragt, den er oder sie gerne an sich verändern würde. Der andere Partner wurde ersucht, mit aufmunternden Bemerkungen zu unterstützen. Diese Diskussionen wurden so angelegt, dass es zu keinem Konflikt kam. Einige Monate später wurde in einer zweiten Sitzung jeder der Partner gebeten, eines der ständigen Themen der Beziehung wie das Geld oder die Schwiegereltern zu thematisieren. Der in der Folge entstehende Stress wurde mit Bluttests und Fragebögen festgestellt. Die meisten Wunden waren nach dem ersten Termin innerhalb von fünf Tagen geheilt. Die eine halbe Stunde dauernden Streitereien beim zweiten Termin verzögerten die Wundheilung um einen Tag.
Es zeigte sich zusätzlich, dass die Wunden bei Paaren, die sich feindseliger gegenüberstanden, langsamer heilten. Bei ihnen dauerte die Wundheilung nach der ersten Verletzung durchschnittlich sechs Tage. Nach der zweiten waren es sogar sieben Tage. Janice Kiecolt-Glaser, die die Studie gemeinsam mit ihrem Ehemann Ronald Glaser leitete, erklärte, dass die Wunden bei feindseligen Paaren nur mit 60 Prozent der Geschwindigkeit heilten, die bei Paaren mit geringen Spannungen festgestellt werden konnten. Das Ausmaß der Feindseligkeit wurde mit Videoanalysen und Fragebögen festgestellt.
Übersteigerte chemische Reaktionen