Wien - Die Regierungsparteien ÖVP und BZÖ haben am Dienstagabend einen dringliche Antrag der Grünen in Sachen Kampf gegen die Frauen-Arbeitslosigkeit abgelehnt. Gefordert wurde die Schaffung von 10.000 neuen Jobs 2006 etwa durch die Übernahme von zwei Drittel der Lohnkosten für ein Jahr. Ebenfalls unerfüllt blieb der Wunsch der Grünen nach Etablierung eins einkommensabhängigen Karenzgelds.

In dem Antrag hieß es, das Jahr 2005 sei das schwärzeste Jahr besonders für Frauen am Arbeitsmarkt gewesen. Grundsätzlich habe sich die Lage der Frauen seit Antritt der Regierung unter Bundeskanzler Schüssel dramatisch verschlechtert.

Glawischnig: "Kanzler davongeflogen"

Die Parteivizechefin der Grünen, Glawischnig, ärgerte sich über die Abwesenheit von Schüssel: "Offensichtlich ist er davon geflogen." Die Probleme von Frauen würden von der Bundesregierung nicht nur ignoriert, sondern weiter vergrößert, urteilte sie.

Rauch-Kallat: "Unzulässige Zahlenvergleiche"

Frauenministerin Rauch-Kallat sagte, dass die Grünen in ihrem Antrag unzulässige Zahlenvergleiche bei der Frauenarbeitslosigkeit vorgenommen hätten. Und zu SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Bures, die zuvor kritisiert hatte, dass sich die Ministerin seit Monaten nicht mehr zur Frauenarbeitslosigkeit zu Wort gemeldet habe, meinte die Ministerin: "Das spottet wirklich jeder Wahrheit." Fakt sei, dass noch nie in der Zweiten Republik so viele Frauen in Beschäftigung seien wie heute.

Bures: "Regierungspolitik verdammt schlecht"

Bures meinte hingegen, die Regierungspolitik sei "verdammt schlecht", schließlich hätten derzeit rund 150.000 Frauen keinen Job, 55 Prozent aller armutsgefährdeten Menschen seien Frauen. Es sei aber nicht so schwierig, die Situation von Frauen zu verbessern: Bespielsweise könnte man dem Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen oberste Priorität einräumen, meinte die SPÖ-Politikerin. (APA)