Kronberg - Deutsche Konzerne haben in den vergangenen Jahren die Top-Liga der zehn größten börsennotierten Unternehmen in Europa verlassen müssen. Stammten 1985 noch sieben Börsenschwergewichte aus Deutschland, so ist mittlerweile kein einziges deutsches Unternehmen unter den Top Ten zu finden, wie aus einer am Montag veröffentlichten Untersuchung von Fidelity Investments hervorgeht. DaimlerChrysler, Siemens, Allianz, Deutsche Bank, Bayer, BASF und Hoechst machten Unternehmen aus anderen Ländern Platz.

Die Schweiz ist dagegen mittlerweile mit vier Unternehmen vertreten, Frankreich und Spanien mit jeweils zwei Konzernen. Den Angaben zufolge hat sich auch die Bedeutung der Branchen erheblich gewandelt.

Daimler auf Rang 21

Lag Daimler-Benz 1985 mit einem Marktwert von 12,35 Milliarden Dollar 1985 noch auf Platz zwei, erreicht der Autobauer trotz der Fusion mit Chrysler mittlerweile nur noch Rang 21. Insgesamt hätten Automobilhersteller, Technikunternehmen und Versicherer seit 1985 an Bedeutung verloren, auch die Chemieindustrie zähle zu den Verlierern, hieß es in der Studie.

Zu den treibenden Kräften entwickelten sich den Angaben zufolge dagegen Pharma- und Telekommunikationsbranchen. So belegt Novartis mit einem Marktwert von 122,47 Milliarden Euro mittlerweile Rang zwei nach dem französischen Ölkonzern Total, Roche folgt auf Platz vier und Sanofi-Aventis auf Rang sechs.

Telekommunikationsbranche im Vormarsch

Die spanische Telefonica und die finnische Nokia, die ebenfalls unter den Top Ten vertreten sind, dokumentieren die Bedeutung der Telekommunikationsbranche. Langfristige Treue zu den größten Börsenwerten zahle sich nicht aus, denn bereits nach wenigen Jahren könnten Top-Unternehmen wieder in die zweite Reihe rücken, lautete das Fazit der Fondsgesellschaft. (APA/AP)