Graz - Die erst im Sommer eröffnete Frauennotschlafstelle der Vinzenzgemeinschaft Graz-Eggenberg ist bis zum letzten Platz voll. Ganz anders sieht es allerdings bei der Zahl der MitarbeiterInnen aus: Eine einzige hauptamtlich Angestellte und mehrere ehrenamtliche MitarbeiterInnen sorgen für den reibungslosen Ablauf im Heim, in dem bis zu 15 Frauen untergebracht werden können. In der Weihnachtszeit herrscht allerdings ein Engpass an freiwilligen HelferInnen.

Ehrenamtliche HelferInnen gesucht

Zur Zeit befinden sich zwölf Frauen zwischen 21 und 60 Jahren sowie zwei Kinder im "Haus Rosalie". "Wir bieten unterkunftslosen Frauen und deren Kindern eine Unterkunft, die sie nützen dürfen, bis sie eine neue Dauerbleibe gefunden haben", schilderte die verantwortliche Obfrau der Vinzenzgemeinschaft "Soeur Rosalie", Mathilde Unterrieder. Das "Haus Rosalie" in der Babenbergerstraße 61a bietet den Frauen in Not Unterbringung in Einzelzimmern bzw. kleinen Wohneinheiten, falls sie mit ihren Kindern kommen. Für die Betreuung der Frauen werden "dringend" weitere Ehrenamtliche gesucht.

Männer willkommen

"Gerade vor den Feiertagen gibt es immer wieder Engpässe, weil die Ehrenamtlichen halt auch weniger Zeit haben", so Unterrieder. Zur Zeit hat die Obfrau eine Liste mit 47 freiwilligen HelferInnen. Diese sollen insbesondere in der Zeit, in der Hausleiterin Brigitte Maitzen nicht da ist, für die Hausorganisation Sorge tragen. Dazu gehören Telefon- und Türöffnerdienst, aber auch die Aufnahme Hilfe suchender Frauen. "Und es soll natürlich immer ein Ansprechpartner für unsere Frauen im Haus da sein", erklärte Maitzen. Vorkenntnisse seien für den Dienst nicht erforderlich: "Die Mitarbeiter sollen mit Menschen gut umgehen können, Respekt zeigen und vor allen Dingen ein offenes Ohr haben". Auch Männer seien für diese Dienste willkommen, so Unterrieder. Zumindest sollte die Zeit für einen fünf- bis sechsstündigen Dienst pro Woche vorhanden sein.

Finanzierung

Unterstützung erhielt das Projekt bisher über eine 35.000-Euro-Sonderförderung durch das steirische Wohnbauressort für Adaptierungen am Haus. Das Frauenministerium stellte 7.000 Euro zur Verfügung, die Stadt Graz hat die Außenanlage finanziert. Das Landessozialressort gibt einen Betrag für 35.000 Euro für alle Grazer Vinziwerke. (APA)