Deutscher Moslem-Vertreter bietet sich zum Austausch für Osthoff an
Elyas: "Für mich kommt alles in Frage, was ihr Leben retten kann" - Merkel: Noch kein Lebenszeichen von der Entführten
Redaktion
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Berlin - Der Vorsitzende des Zentralrats der Moslems in
Deutschland, Nadeem Elyas, bietet sich zum Austausch für die
entführte deutsche Geisel Susanne Osthoff im Irak an. Er könne sich
vorstellen, sich für einen möglichen Austausch zur Verfügung zu
stellen, sagte Elyas der "tageszeitung" (taz) vom Montag. "Für mich
kommt alles in Frage, was ihr Leben retten kann", erklärte Elyas.
Elyas verlangte in einem Schreiben an die in dieser Woche
stattfindende Gipfelkonferenz der Islamischen Staaten in Mekka eine
Verurteilung der Entführung von Susanne Osthoff. Zugleich appellierte
er an die Führer der islamischen Welt, mit ihrer Haltung "ein
deutliches Signal gegen Missbrauch der friedliebenden Lehre des Islam
durch Verbrecher zu setzen". Der Vorsitzende des Islamrats, Ali
Kizilkaya, sicherte der Bundesregierung und dem Krisenstab "unsere
volle Unterstützung" zu.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts teilte mit, der Krisenstab unter
Leitung von Außenamtsstaatssekretär Klaus Scharioth habe am
Sonntagnachmittag erneut getagt. Nähere Angaben zum Stand der
Bemühunge um Osthoffs Freilassung machte er nicht.
Aufenthaltsort nicht bekannt
Auch ob Osthoff noch am Leben ist, weiß die deutsche Bundesregierung nach wie vor
nicht. Kanzlerin Angela Merkel sagte in einem am frühen
Sonntagabend vorab verbreiteten ZDF-Interview, weder sei Osthoffs
Aufenthaltsort bekannt, noch habe man ein Lebenszeichen von ihr
bekommen. "Wir unternehmen natürlich alles, was wir können", fügte
Merkel demnach hinzu. Die Bundesregierung werde alle Kanäle nutzen, um das Leben der
Entführten zu retten. Sie hoffe, dass dies gelingen könne. (APA)
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