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"Für mich kommt alles in Frage, was ihr Leben retten kann", so Elyas.

Foto: Reuters/Ralph Orlowski
Berlin - Der Vorsitzende des Zentralrats der Moslems in Deutschland, Nadeem Elyas, bietet sich zum Austausch für die entführte deutsche Geisel Susanne Osthoff im Irak an. Er könne sich vorstellen, sich für einen möglichen Austausch zur Verfügung zu stellen, sagte Elyas der "tageszeitung" (taz) vom Montag. "Für mich kommt alles in Frage, was ihr Leben retten kann", erklärte Elyas.

Elyas verlangte in einem Schreiben an die in dieser Woche stattfindende Gipfelkonferenz der Islamischen Staaten in Mekka eine Verurteilung der Entführung von Susanne Osthoff. Zugleich appellierte er an die Führer der islamischen Welt, mit ihrer Haltung "ein deutliches Signal gegen Missbrauch der friedliebenden Lehre des Islam durch Verbrecher zu setzen". Der Vorsitzende des Islamrats, Ali Kizilkaya, sicherte der Bundesregierung und dem Krisenstab "unsere volle Unterstützung" zu.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts teilte mit, der Krisenstab unter Leitung von Außenamtsstaatssekretär Klaus Scharioth habe am Sonntagnachmittag erneut getagt. Nähere Angaben zum Stand der Bemühunge um Osthoffs Freilassung machte er nicht.

Aufenthaltsort nicht bekannt

Auch ob Osthoff noch am Leben ist, weiß die deutsche Bundesregierung nach wie vor nicht. Kanzlerin Angela Merkel sagte in einem am frühen Sonntagabend vorab verbreiteten ZDF-Interview, weder sei Osthoffs Aufenthaltsort bekannt, noch habe man ein Lebenszeichen von ihr bekommen. "Wir unternehmen natürlich alles, was wir können", fügte Merkel demnach hinzu. Die Bundesregierung werde alle Kanäle nutzen, um das Leben der Entführten zu retten. Sie hoffe, dass dies gelingen könne. (APA)