Am Donnerstag war es zu Krawallen gekommen, nachdem Unterstützer der beiden führenden Oppositionskandidaten erklärt hatten, die Wahlen seien manipuliert worden. Demonstranten hatten Autos demoliert und Fensterscheiben eingeworfen, bevor sie von der Polizei mit Gummiknüppeln auseinandergetrieben worden waren. Seit Bekanntgabe des Wahlergebnisses am Dienstag wurden nach Angaben der Oppositionspartei UPG fünf Menschen durch Sicherheitskräfte getötet.
Afrika
Gabun: Proteste nach Wiederwahl von Präsident Bongo
Soldaten dürfen ohne Warnung auf Demonstranten schießen - Proteste sollen im Keim erstickt werden
Libreville - Die Regierung im zentralafrikanischen
Gabun hat am Samstag ein landesweites Demonstrationsverbot verhängt.
Sicherheitskräfte würden zudem ohne Warnung das Feuer eröffnen, um
Proteste gegen die Wiederwahl von Präsident Omar Bongo aufzulösen,
erklärte die Regierung. In der Hauptstadt Libreville würden
zusätzliche Truppen eingesetzt.
Die Oppositionsführer riefen die Bevölkerung auf, aus Protest
gegen das Wahlergebnis am Montag nicht zur Arbeit zu gehen. Präsident
Bongo hatte indes am Freitag in einer Fernsehansprache appelliert,
das Wahlergebnis zu akzeptieren. Nach Angaben der Wahlkommission
hatte er bei der Wahl 79,2 Prozent der Stimmen erhalten.
Internationale Beobachter hatten erklärt, die Wahl sei reibungslos
verlaufen. Berichte über Manipulationen gab es nicht. Bongo regiert
das ölreiche Land seit 1967. (APA/Reuters)