Zagreb - Österreichische Staatsbürger haben bei den Behörden
der kroatischen Hauptstadt 46 Entschädigungsanträge für Vermögen
gestellt, das von den Kommunisten im ehemaligen
Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht worden war.
Insgesamt fordern Österreicher 57 Gebäude und 128 Grundstücke zurück,
die meist in Zentrum von Zagreb liegen. Das berichtete die kroatische
Tageszeitung "Jutarnji list" am Samstag.
Abkommen Kroatiens mit Österreich
Neben Immobilien wollen österreichische Staatsbürger auch Aktien,
Schmuckstücke und Möbelstücke wieder bekommen, unter anderem ein
"Stingl"-Klavier aus dem Jahr 1916. Das bekannteste Gebäude ist die
ehemahlige Kastner & Öhler-Niederlassung in der Ilica-Straße, gleich
neben dem Zagreber Hauptplatz.
Laut der Regierung des kroatischen Premiers Ivom Sanader
(Kroatische Demokratische Gemenschaft/HDZ) bezieht sich das geplante
Abkommen Kroatiens mit Österreich nur auf Vermögen, das nach 1955
enteignet wurde.
Innenpolitische Diskussionen
Jene Personen, die schon entschädigt wurden, könnten nicht noch
einmal eine Rekompensation erhalten. Der geplante Vertrag sorgt in
Kroatien seit Tagen für innenpolitische Diskussionen. Präsident
Stjepan Mesic etwa sprach von einem gefährlichen "Präzedenzfall". (APA)