Taiwan: Niederlage der Präsidentenpartei bei Kommunalwahlen
Vertauen der Bevölkerung wegen Korruptionsskandal abgesackt - Erfolg für Kuomintang-Opposition
Redaktion
,
Taipeh - Die taiwanesische Kuomintang-Opposition hat
am Samstag die Kommunalwahlen haushoch gewonnen und der
Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) von Staatspräsident Chen
Shui-bian eine herbe Niederlage bereitet. Die Kuomintang
(KMT/Nationalpartei) stellt nach Angaben der Wahlbehörde künftig 14
Bürgermeister und Kreisvorsteher - fünf mehr als bisher - die Partei
"Bürger zuerst" und die Neue Partei jeweils einen. Chens
Fortschrittspartei verlor vier Wahlkreise und hat nur noch in sechs
die Mehrheit.
Popularitätstest
Der Ausgang der Wahl hat nach Einschätzung von politischen
Beobachtern Einfluss auf die zweite Hälfte der Amtszeit des
Präsidenten. Chen drohe zur "lahmen Ente" zu werden, hieß es.
Zugleich galt die Wahl als erster Popularitätstest für den neuen
Oppositionsführer Ma Ying-jeou, den Bürgermeister von Taipeh. Nach
offiziellen Angaben beteiligten sich 70 Prozent der Wahlberechtigten
an der Abstimmung.
Referendum
Die kommunistische Führung in Peking dürfte den Kuomintang-Erfolg
begrüßen. Mas Vorgänger als Oppositionsführer und
Kuomintang-Vorsitzende, Ex-Premier Lien Chan, hatte im April die
Volksrepublik besucht. Die Kuomintang hält strikt am
Ein-China-Prinzip fest, während Chen wiederholt ein Referendum über
die Eigenstaatlichkeit der Insel in Erwägung gezogen hat. (APA/dpa/AFP)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.