Die Rennanzüge im Alpinskilauf müssen an allen Stellen eine Luftdurchlässigkeit von zumindest 30 Litern haben, jener von Grugger hatte bei der ersten Messung aber Werte von nur 28 bzw. 29 Liter. Erst nachdem das Messgerät von Zielraum-Manager Mike Curtis erneut kalibriert worden war, kam man aur einen regulären Wert von 33 bzw. 34 Liter. "Ich warne die Läufer immer wieder. Es war ziemlich knapp vor der Disqualifikation", sagte FIS-Renndirektor Günther Hujara. "Es ist ein Hasardspiel."
Im Super G hatte es am Donnerstag dasselbe Problem beim zweitplatzierten Kanadier Erik Guay gegeben. Sein österreichischer Trainer Burkhard Schaffer hatte deshalb vor der Abfahrt alle Anzüge nochmals nachmessen lassen. "Das Risiko war mir einfach zu groß", meinte Schaffer.
"Ich kann einfach nicht oft genug davor warnen, mit den Anzügen so ans Limit zu gehen", sagte Hujara. Viele Fahrer dehnen speziell neue Rennanzüge vor der Plombierung stundenlang, um den Test zu bestehen. "Wenn sie sich dann wieder zusammen ziehen, gibt's Probleme", erklärte Hujara. Nach den Rennen werden aber stets nur die ersten Drei kontrolliert. Gibt es Probleme, wird aber ein zweiter Test nach einer Kalibrierung des Testgeräts vorgenommen, weil Luftfeuchtigkeit oder die Höhenlage die Werte verändern können. "Das ist das übliche Prozedere", so Hujara.
Ein Lob der Jury
Die nach dem Super G noch so hart kritisierte Jury rund um Hujara erntete für ihre Vorgangsweise in der Abfahrt ausnahmslos Applaus. In der Abfahrt hatte man immer wieder unterbrochen, um wegen des Nebels sichere Momente abzuwarten. Einige Läufer wie Klaus Kröll waren aber trotz Start-Stopp abgelassen worden. "Hier geht es aber um Sekundenentscheidungen, wir werden daran arbeiten", versprach Hujara.