Bild nicht mehr verfügbar.

Ein kräftiger Lungenzug.

Foto: APA/Artinger
Wien - Ausgerechnet gegen den Ex-Klub seines Nachfolgers Georg Zellhofer, den FC Superfund Pasching, bestreitet Josef Hickersberger am Samstag (18:30 Uhr) sein letztes Bundesliga-Heimspiel als Rapid-Trainer im Gerhard Hanappi-Stadion. Ein Stadion, für das der zukünftige ÖFB-Teamchef selbst den Ausdruck "St. Hanappi" geprägt hat und in dem er in der vergangenen Fußball-Saison den Grundstein zum Meisterstück gelegt hat.

Nicht zuletzt deshalb ist der Wehmut des Rapid-Trainers groß, sein "Wohnzimmer" zu verlassen. "Das Hanappi-Stadion ist für mich in dreieinhalb Jahren wie ein zu Hause geworden", erklärte der Niederösterreicher, der kein besonderes Ereignis seiner Trainerkarriere in Hütteldorf hervorheben möchte. "Es war jedes Mal ein Erlebnis, bei dieser einzigartigen Atmosphäre dabei zu sein. Wenn der Funke von der Mannschaft auf die Fans übergesprungen ist und umgekehrt, hat es mir hin und wieder eine Gänsehaut aufgezogen. Vor allem in der vergangenen Saison."

"Der Nimbus ist etwas verloren gegangen"

Im Meisterjahr 2004/05 waren die Wiener in ihrer Bastion noch ungeschlagen geblieben, in der laufenden Spielzeit setzte es in zehn Liga-Heimspielen bereits vier Niederlagen. "Der Nimbus ist etwas verloren gegangen. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits haben wir zu sehr auf unsere Heimstärke vertraut und waren daher zu wenig aggressiv, andererseits haben wir einige Spiele vor und nach Champions-League-Partien verloren, weil wir nicht mit 100 Prozent bei der Sache waren", analysierte Hickersberger.

Auch am Mittwochabend wartet im Heimspiel gegen Juventus Turin (im Happel-Stadion) ein Galaabend in der Königsklasse, doch der Rapid-Trainer befürchtet kein Deja-vu: "Wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Die Mannschaft will im Frühjahr unter Zellhofer vorne mitspielen und weiß, dass sie dafür voll punkten muss." Vor allem um den Anschluss an Leader Salzburg und den Lokalrivalen Austria zu halten, die nach Verlustpunkten bereits sechs Zähler voraus sind.

Spielfeld bereitet Sorgen

Hickersberger lässt sich davon ebenso wenig beunruhigen wie von einem Vertragsverlängerungs-Angebot, das Rapid-Kapitän Steffen Hofmann ("Irgendwann wird er ohnehin nach Deutschland oder in eine andere Topliga gehen") abgelehnt hat. "Meine einzige Sorge ist das gefrorene Spielfeld. Das wird kaum ein gutes Spiel zulassen", sagte der 57-Jährige, der bei seinem 57. und letzten Liga-Heimspiel als Rapid-Coach in "St. Hanappi" die zehnte Niederlage vermeiden will.

Während Hickersbergers Zukunft als Teamchef feststeht, steht jene von Interims-Trainer Helmut Kraft bei Pasching in den Sternen. Vorerst ist der ehemalige Zellhofer-Assistent bis zur Winterpause als dessen Nachfolger im Amt und hofft auf einen "Riesenerfolg" in Wien. "Im Grunde genommen hilft uns nämlich nur ein Sieg. Aber auswärts tun wir uns derzeit mit unserer Konterstärke ohnehin leichter als zu Hause, wo wir das Spiel machen müssen", erklärte der Tiroler, der dem Hanappi-Stadion als einer von vielen "Kultstatus" attestierte.(APA)

SAMSTAG:

  • SK Rapid Wien - FC Superfund Pasching (Hanappi-Stadion, 18:30 Uhr, SR Einwaller). Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (h), 0:2 (a).

    Rapid: Payer - Dober, Martin Hiden, Valachovic, Katzer - Hofmann, Bejbl, Korsos/Hlinka, A. Ivanschitz - Akagündüz, Kincl Ersatz: Hedl - Garics, Labant, Mathias Dollinger, Kienast, Lawaree Es fehlen: Adamski (Wadenzerrung), Markus Hiden, St. Kulovits (beide rekonvaleszent), Burgstaller (bei den Amateuren)

    Pasching: Gsprunig - Bolter, Baur, Chaile, Wisio - Chiquinho, Vorisek, Ortlechner, Schoppitsch - Pichlmann, Kabat Ersatz: Schicklgruber - M'Bock, Bubenik, Brabec, Karatay, Glieder, Gilewicz, Kahraman Es fehlen: Sariyar, B. Kovacevic, Hauser (alle verletzt)