Wien - Die Projekte "Excel", "Ceca", "Pulse", "Ess" und "Euro-Pid" sind die Sieger des diesjährigen Descartes-Preises der Europäischen Kommission, der mit insgesamt einer Million Euro dotiert ist. Das Projekt "Hidemar", an dem auch Wiener Forscher beteiligt sind, kam ins Finale und wurde mit 30.000 Euro bedacht. Die Preisträger wurden am Freitag in Brüssel bekannt gegeben.

Das Team "Excel" erhielt den Preis für die Entwicklung einer neue Klasse von Materialien. Es handelt sich um so genannte linkshändige Materialien (LHM) oder Materialien mit negativem Brechungsindex, in denen sich viele der allgemein bekannten Eigenschaften des Lichts umkehren können. Das Team "Ceca" hat laut der Begründung bahnbrechende Erkenntnisse über die Klima- und Umweltveränderung in der Arktis gewonnen hat.

Pulsare

Das Team "Pulse" wurde für Forschungen an so genannten Pulsaren ausgewählt. Pulsare sind rasch rotierende Neutronensterne mit extremen physikalischen Verhältnisse. Das Studium erlaubt Einblicke in die Natur der Materie. Das Projekt "Ess" ist eine Europäische Sozialstudie, bei der radikale Neuerungen bei länderübergreifenden Erhebungen entwicklet wurden. Das Team "Euro - Pid", führte Forschungsarbeiten zu einer Gruppe von mehr als 130 seltenen, genetisch bedingten Krankheiten, den so genannten primären Immundefekten, durch.

Wissenschafter des Instituts für Festkörperphysik der Technischen Universität (TU) Wien waren am Final-Projekt "Hidemar" beteiligt. Im Rahmen der Forschungen wurden neue Möglichkeiten für magnetische Speicher mittels Nano-Partikeln entwickelt und untersucht.

Vorjahressieger

Im Vorjahr ging der Wissenschaftspreis, der auch als europäischer Nobelpreis bezeichnet wird, ex aequo an ein Quantenkommunikations-Projekt, an dem die beiden österreichischen Physiker Anton Zeilinger von der Universität Wien und Harald Weinfurter von der Universität München beteiligt waren.

Preis für Wissenschaftskommunikation

Neben dem Descartes Wissenschaftspreis wurde auch der Preis für Wissenschaftskommunikation vergeben. Ausgezeichnet wurden Carl Johan Sundberg (Schweden), Anja Andersen (Astrophysikerin an der Uni Kopenhagen), Jos Van Hemelrijck von einem belgischen Fernsehsender, Michael Seifert von der Uni Tübingen für sein Projekt "Kinder-Uni" sowie Bill Bryson für sein innovatives und unterhaltsames Buch "Eine kurze Geschichte von fast allem". (APA)