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Französische Weinbauern bei einer Protestaktion gegen die fallenden Bordeaux-Preise.

Foto: Reuters
Paris - Mit breiter Mehrheit haben die Winzer der südwestfranzösischen Weinregion von Bordeaux am Freitag eine Verkaufsblockade beschlossen, um gegen die niedrigen Verkaufspreise zu protestieren. Für die Blockade des Rotweins stimmten bei einer Generalversammlung des Verbands der Bordeaux-Weinhersteller 126 der insgesamt 186 Delegierten. Über Weißwein und Rosé kam es dagegen zu keiner Abstimmung.

Gemäß dem Beschluss sollen Weine, die für weniger als 1.000 Euro pro Fass zu 900 Liter verkauft werden, kein Bordeaux-Zertifikat mehr ausgestellt werden. Daher können diese Weine auch nicht mehr mit der Garantiemarke AOC (Appellation d'Origine Controle) verkauft werden. Der Fachverband umfasst insgesamt 6.700 Winzer der Region.

Mit der Blockade reagieren die Winzer auf die tiefe Krise, in der sich die Bordeaux-Weine befinden, der schlimmsten seit drei Jahrzehnten. Die Weinhändler, die von den rückläufigen Verkaufs- und Exportzahlen ebenfalls stark betroffen sind, zeigten sich allerdings skeptisch über die Maßnahme. "Wir sind skeptisch über den legalen Aspekt und die kommerzielle Effizienz der Blockade", erklärte Francis Cruse, Präsident des Weinhändlerverbandes Union des maisons de Bordeaux.

"Auf dem globalisierten Weltmarkt kann man die Preise nicht einfach festsetzen, es sind die Verbraucher, die die Preise bestimmen", meinte Cruse und erinnerte an die starke Preiskonkurrenz aus den neuen Herstellerländern wie Australien, Chile und Kalifornien (USA). Ein Ultimatum an die Supermarktketten für eine "gerechtere Preispolitik" in Bezug auf die Bordeaux-Weine hat auch der Landwirteverband FDSEA gerichtet. Die Bauern drohen ab nächster Woche mit Störaktionen in den Supermärkten, falls keine Vereinbarung zu den Preisen erreicht wird. (APA)