Frankfurt - Die HypoVereinsbank (HVB), vor der Übernahme durch die italienische UniCredit Mutter der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), könnte Analysten zufolge noch im Dezember ihren Platz im Leitindex DAX mit ihrer ehemaligen Tochter Hypo Real Estate tauschen und in den MDAX absteigen.

Dies dürfte die wichtigste Änderung sein, die der Arbeitskreis Aktienindizes am kommenden Montagabend (5.12.) bekannt geben wird. Neubesetzungen werden aber auch im TecDAX für Technologiewerte erwartet. Die Umsetzung der Beschlüsse erfolgt dann zwei Wochen später am 19. Dezember.

Entscheidend für die Aufnahme und den Verbleib im DAX sind die Marktkapitalisierung der frei handelbaren Anteile und der Börsenumsatz der Unternehmen. Bei der HVB hatte sich nach der vollzogenen Übernahme durch die italienische Bank UniCredit der Streubesitz drastisch verringert. Dies würde einen "Fast Exit" (schnellen Ausschluss) aus dem DAX zur Folge haben, argumentiert Experte Klaus Stabel von der ICF Kursmakler AG in Frankfurt.

Mehrere Aufstiegskandidaten

DAX-Aufstiegskandidaten gibt es dieses Mal gleich mehrere: Neben der Hypo Real Estate kommen auch der Pharma- und Chemiekonzern Merck und der Sportartikelhersteller Puma in Frage. Die besten Voraussetzungen aber hat auf Grund der Marktkapitalisierung, die als ausschlaggebendes Kriterium gilt, der Immobilienfinanzierer. Hypo Real Estate war im Herbst 2003 vom ehemaligen Mutterkonzern HypoVereinsbank abgespalten und separat an der Börse notiert worden.

Im TecDAX werden in jedem Fall die Aktien des Schweizer Chipherstellers Micronas Semiconductor herausgenommen, da diese auf Wunsch des Unternehmens nicht mehr in Deutschland notiert sein sollen. Einig sind sich die Experten aber auch, dass ELMOS Semiconductor den Technologie-Index verlassen muss. Statt der beiden Halbleiterwerte werden dann wohl zwei weitere Solarwerte in den TecDAX aufrücken: Q-Cells gilt als sicherer Kandidat, das Rennen zwischen Solon und ErSol ist noch offen. (APA/dpa)