Nach dem Passieren der Millionenstadt Harbin im Nordosten Chinas ist das mit Benzol verseuchte Wasser des Songhua unaufhaltsam in Richtung Russland weiter geflossen. In wenigen Tagen dürfte es den Grenzfluss Amur erreichen. Die russische Sektion der Umweltstiftung WWF sprach am Dienstag von der Gefahr einer ökologischen Katastrophe. Es drohe ein Massensterben von Fischen, warnte WWF-Sprecher Ilja Mitassow, zumal das Giftwasser schließlich auch ins Ochotskische Meer gelangen werde. Der Amur sei schon jetzt stark verseucht, sagte Mitassow. Das zufließende Wasser des Songhua werde diesen Zustand also weiter verschlimmern. Aufzuhalten sei die Katastrophe nur rein theoretisch: Man müsste die Wassertemperatur auf etwa 20 Grad Celsius bringen, damit das Benzol verdampfen könne. Dies sei jedoch angesichts des einsetzenden Winters unmöglich, zumal schon jetzt Eisschollen auf dem Fluss trieben. Die russischen Behörden versuchten derweil, die Bedrohung herunterzuspielen. (APA/AP)