Inflation treibt Nachfrage
In London verteuerte sich das Edelmetall zeitweise um rund vier Dollar auf 502,80 Dollar (426,4 Euro). Das war der höchste Stand seit Februar 1983. Seit Jahresbeginn hat sich Gold damit um rund 14 Prozent verteuert.
Lange Zeit habe Gold als alternative Geldanlage nur eine Nebenrolle gespielt, sagte Sunil Kashyap von Scottia Mocatta. "In den vergangenen Monaten hat sich das Interesse spürbar erhöht", so der Experte. Als Grund dafür gelten die weltweit gestiegenen Inflationssorgen. Anleger nähmen deshalb zunehmend auch Gold in ihre Portfolios auf, sagte Analyst John Meyer von Numis Corp.
Erweitertes Anlagespektrum
Die Inflation lässt den realen Wert festverzinslicher Anlagen wie etwa Staatsanleihen sinken. Mit Goldkäufen erweitern Investoren ihr Anlagespektrum und sichern es so gegen mögliche Verluste aus einer Geldentwertung ab. Die hohen Ölpreise haben den Preisauftrieb etwa in der Eurozone angefacht und die Inflationsrate im September mit 2,6 Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren getrieben.
Besonders Anleger aus den Öl produzierenden Ländern würden ihre Gewinne zunehmend in Gold stecken, sagte Händler William Chan von der Delta Asia Financial Group. Auch andere Edelmetalle seien gefragt. So stieg der Preis für Platin erstmals seit einem Vierteljahrhundert über die Marke von 1.000 Dollar. Für Kupfer werden derzeit ebenfalls Rekordpreise verlangt.