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Franz Schönhuber war bis zuletzt politisch aktiv.

Foto: AP/Matthias Rietschel
München - Der Gründer der deutschen rechtsradikalen Partei "Die Republikaner", Franz Schönhuber, ist tot. Der bayerische Landesvorsitzende der Republikaner, Johann Gärtner, bestätigte am Montagabend einen entsprechenden Bericht der "Augsburger Allgemeinen". Schönhuber erlag nach Angaben aus seinem Umfeld in der Nacht auf Sonntag im Alter von 82 Jahren einer Lungenembolie in Folge einer verschleppten Grippe.

1983 hatte Schönhuber gemeinsam mit den kurz zuvor aus der CSU ausgetretenen Bundestagsabgeordneten Franz Handlos und Ekkehard Voigt die Republikaner gegründet, deren Vorsitzender er bis 1994 blieb. 1995 kam es - nach einem jahrelangen Richtungsstreit und Querelen um Schönhubers Führungsstil - zum Bruch mit der Partei.

Kandidierte zuletzt für die NPD

Politisch wurde der 82-Jährige kürzlich noch einmal aktiv, als er für die rechtsextreme NPD als Bundestagskandidat bei der Nachwahl in Dresden antrat. Die ursprüngliche NPD-Kandidatin war zuvor überraschend gestorben.

Schon vor der Gründung der Republikaner hatte Schönhuber einen wechselvollen politischen Werdegang hinter sich. Der Journalist galt zunächst als linker SPD-Anhänger. Er war als Chefredakteur der Münchner Boulevard-Zeitung "tz" und später als Hauptabteilungsleiter beim Bayerischen Rundfunk tätig, wo er die Sendung "Jetzt red' i" moderierte. Das Aus beim BR kam nach dem Erscheinen des Buches "Ich war dabei", in dem Schönhuber seine Vergangenheit in der Waffen-SS verteidigte. Daraufhin entließ der Münchner Sender Schönhuber fristlos.

Die von ihm vor gut zwei Jahrzehnten gegründeten Republikaner sind mittlerweile in die parlamentarische Bedeutungslosigkeit abgesunken. Schönhuber lebte zuletzt mit seiner früher ebenfalls bei den Republikanern aktiven Frau Ingrid zurückgezogen in Oberbayern. Kontakte zu den ehemaligen Parteifreunden gab es nach den heftigen Streitereien der 90er Jahre kaum noch. (APA/dpa)