Bild nicht mehr verfügbar.

Die Veranlagungen des Auslands in Österreich durchbrachen die 500 Mrd. Euro-Grenze bereits im ersten Halbjahr.

Foto: APA/dpa/EZB
Wien - Sowohl das Finanzvermögen österreichischer Anleger im Ausland als auch die Veranlagungen der Ausländer in Österreich werden nach den jüngsten Schätzungen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) 2005 die Grenze von 500 Mrd. Euro durchbrechen. Das Finanzvermögen im Ausland lag 2004 bereits bei rund 403 Mrd. Euro. Die Veranlagungen des Auslands in Österreich erreichten Ende 2004 rund 437 Mrd. Euro und durchbrachen die 500 Mrd. Euro-Grenze bereits im ersten Halbjahr, teilt die OeNB am Montag mit.

"Österreich nützt den liberalisierten internationalen Kapitalmarkt aktiv zur globalen Ausrichtung seiner Finanzmärkte", so OeNB-Direktor Peter Zöllner. Nach Überwindung der globalen Börsenkrise, die zwischen 2000 und 2003 zu einer vorübergehenden Verlangsamung dieser Dynamik geführt hatte, sei nun wieder eine klare Aufwärtstendenz erkennbar. Die Internationalisierung der österreichischen Finanzmärkte gewinne weiterhin deutlich an Dynamik, so Zöllner am Montag im Rahmen eines Pressegesprächs zur Internationalen Vermögensposition Österreichs.

Finanzplatz Wien gewinnt weiter an Vertrauen

Zur jüngsten Passivierung der österreichischen Nettovermögensposition um 4,5 Mrd. Euro auf minus 33,9 Mrd. Euro im Jahr 2004 führte vor allem der massive Kursanstieg an der Wiener Börse, der den Verpflichtungsbestand gegenüber ausländischen Aktionären deutlich erhöhte. "Die Ausweitung der Nettoverpflichtungen reflektiert damit großes Vertrauen der Anleger sowie gewonnene Reputation der österreichischen Wirtschaft und des Wiener Finanzplatzes im Ausland", so Zöllner.

Zur Triebfeder der Internationalisierung avancierten in der vergangenen Dekade vor allem grenzüberschreitende Wertpapiervermögen und -verpflichtungen, die zu rund zwei Drittel auf den Euroraum entfallen und daher keinem Wechselkursrisiko unterliegen. Aber auch die Wall Street blieb für heimische Wertpapierinvestoren, die Aktien und Investmentzertifikate im Umfang von 6,5 Mrd. Euro in den USA halten, weiter attraktiv.

Osteuropa-Aktivitäten weiter ausgebaut

Gleichzeitig war Osteuropa in den vergangenen Jahren der Schauplatz für Österreichs Aufholprozess bei internationalen strategischen Unternehmensbeteiligungen: Die intensive Aktivität heimischer Unternehmen in dieser Region brachte Österreich 2003 erstmals die Position des Nettogläubigers ein, die im Jahr 2004 mit einem Nettovermögen von 3,5 Mrd. Euro deutlich ausgebaut werden konnte. "Österreich nimmt zunehmend jene Rolle als aktiver Direktinvestor ein, die ihm als hoch entwickeltes Industrieland entspricht", so Zöllner. (APA)