Foto: hedwigdohm.de
"Mehr Stolz, ihr Frauen! Der Stolze kann missfallen, aber man verachtet ihn nicht. Nur auf den Nackten, der sich beugt, trifft der Fuß des vermeintlichen Herrn", schrieb Hedwig Dohm im Jahr 1902 in ihrem Werk "Die Antifeministen".

Hedwig Dohm gehört zu den bekanntesten Schriftstellerinnen und Publizistinnen des 19. Jahrhunderts und war eine wegweisende Kämpferin für die Rechte der Frauen in Deutschland. Anlässlich ihres 175. Geburtstages im Jahr 2006 hat sie eine eigene Homepage erhalten, auf der frau/man neben diversen Texten dieser vielseitigen Autorin Interessantes über ihr Leben, ihr Wirken und ihre gesellschaftlichen Thesen erfahren kann.

Als eine der Ersten in Deutschland forderte die Berlinerin jüdischer Abstammung bereits 1873 das Stimmrecht für Frauen und setzte sich in ihren Romanen, Novellen, Feuilletons, Essays und Theaterstücken Zeit ihres Lebens für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein. Berühmt wurde Hedwig Dohm vor allem durch ihre sezierenden Essays und humoristischen Feuilletons, in denen sie die antifeministischen Thesen von Nietzsche, Groddeck und Maupassant in ihrer Unhaltbarkeit entlarvte und ad absurdum führte.

Außerdem thematisierte sie immer wieder die ungleiche Erziehung von Mädchen und Buben, kritisierte die Idealisierung von Mutterschaft und die Ehe als Versorgungsgarant für Frauen, und kämpfte für eine Veränderung der Un-Rolle der alten Frau in der Gesellschaft. Die Themen, welche bis heute - leider - aktuell sind, formulierte sie immer sprachlich brillant, scharf analysiert und mit elegantem Witz.

Auf der Homepage wird außerdem über Veranstaltungen im Hedwig-Dohm-Jahr 2006 informiert. (red)