Pristina/Wien - Im Kosovo haben sich in den vergangenen Wochen einige Gruppierungen zu Wort gemeldet, die zu einem bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit der Provinz von Serbien aufrufen. Gleichzeitig protestierte die "Vereinigung der Veteranen der UCK", dass sich maskierte Personen in bestimmten Gebieten Kosovos als Ex-Kämpfer der "Kosovo-Befreiungsarmee" (UCK) präsentieren. "Hinter den Masken verstecken sich jene, die Kosovo nichts Gutes wünschen", hieß es in einer Aussendung der Veteranen, berichteten Medien in Pristina am Sonntag.

Verhandlungen

Den bisher letzten Aufruf sendete eine Gruppe, die sich "Sciponja" ("Adler") nennt. Sie rief die Kosovo-albanischen Bürger dazu auf, Waffen und andere Kampfmittel zu sammeln und sich in den "Dienst ihrer Heimat" zu stellen - vor allem nachdem die Verhandlungen über den künftigen Status der seit 1999 von der UNO verwalteten südserbischen Provinz begonnen haben. In einem bereits dritten Schreiben, das ein gewisser Kommandant Bashkim Shkaba unterzeichnet hat, wird betont, dass die Gruppe gegen jegliche Status-Gespräche ist. Mitglieder der extremistischen Gruppierung sollen ehemalige UCK-Kämpfer sein.

Anfriffsdrohungen

Vor zehn Tagen meldete sich in Kosovo-albanischen Medien die selbst ernannte "Armee für die Unabhängigkeit Kosovos" zu Wort. Sie drohte damit, ab 23. November mit Angriffen auf Pristina zu beginnen. Die Hauptstadt sei der Sitz des "modernen Besatzers" geworden, ließ die Organisation mitteilen.

Der Sprecher der Kosovo-Polizei, Refki Morina, erklärte, dass es keine Informationen über die Reorganisation von Einheiten der offiziell aufgelösten extremistischen UCK gebe. Die erwähnten Gruppierungen seien illegal und die Polizei sei bereit, ihnen entschieden entgegen zu treten, zitierte ihn die Belgrader Nachrichtenagentur Beta am Sonntag. (APA)