Die Auswahl ist schier grenzenlos, die technischen Details sind einschüchternd. Die gute Nachricht: Digicams haben längst eine Reife erreicht, die innerhalb der jeweiligen Preisklassen vergleichbar ist.

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Weihnachtszeit ist Gadgetzeit. Viele Konsumenten sind über die Jahre längst zu den besseren Experten geworden; für den Rest zwei kleine Checklisten, um den Kauf zu erleichtern - nächste Woche für Handys, dieses Mal für Digitalkameras.

Die Auswahl ist schier grenzenlos, die technischen Details sind einschüchternd. Die gute Nachricht: Digicams haben längst eine Reife erreicht, die innerhalb der jeweiligen Preisklassen vergleichbar ist. Man wird kaum fehlgehen, wenn man sich von Aspekten wie gutem Design leiten lässt - immerhin bedienen Gadgets auch einen gewissen Imponierfaktor.

Auflösung

wird in Megapixel (MP - Millionen Bildpunkte) gemessen; drei Megapixel reichen aus, um gute Ausdrucke bis A4 zu machen; fünf bis sechs MP sind aktuell guter Standard in "besseren" Kameras. Vorteil hoher Auflösung: Man kann auch Details vergrößern oder das gelegentliche Poster davon drucken. Als Faustregel ist Auflösung weiterhin ein zentraler Indikator, da andere Features meist damit korrespondieren.

Objektive

Die meisten Kompaktkameras sind mit Zoomobjektiven ausgestattet, nur mehr die billigsten Kameras haben eine fixe Brennweite. Wichtig ist ein optischer Zoom (die Optik besorgt die Vergrößerung) - digitaler Zoom geht auf Kosten der Bildqualität. Zoomobjektive bei Kompaktkameras sind entweder elegant und einziehbar für kleinere Kameras, die dafür meist eine längere Einschaltzeit haben. Oder fixiert, dafür meist leistungsfähiger und schneller auf etwas größeren Kameras.

Speicher

Es gibt rund ein halbes Dutzend verschiedener Arten Speicherkarten (Compact Flash, SD- und XD-Karten, Sony Memory Stick), Minifestplatten im Compact-Flash-Format und gelegentlich Exoten mit Mini-DVD. Für den Amateur ist das Format relativ gleichgültig; Compact Flash ist das größte, dafür relativ billigste Format - aber die Preisunterschiede fallen kaum noch ins Gewicht. Die mitgegebenen Speicher reichen für ein paar Bilder nach dem Auspacken; extra Speicher ist von Anfang an nötig - am besten gleich mit großer Kapazität (512 Megabyte oder ein Gigabyte).

Display

Je größer und lichtstärker, umso besser - zwei Optionen sind besonders praktisch: drehbare Displays, mit denen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln fotografiert werden kann; und sehr große Schirme (drei Zoll oder mehr Diagonale), um die Kamera auch als elektronisches Fotoalbum zu nutzen. Trotzdem ist auch ein guter Sucher wichtig - starkes Sonnenlicht setzt die meisten Displays schachmatt.

Batterien

Gute wiederaufladbare Lithium-Ionen-Akkus können eine Kamera für viele hundert Bilder und mehrere Tage mit Strom versorgen und sind billiger als Batterien; wenn man hingegen nur selten fotografiert und nicht immer ans Laden denkt oder viele Tage fernab jeder Steckdose unterwegs ist, empfehlen sich Batterien.

Extras

Die meisten Digicams können auch kleine, kurze Videoclips aufnehmen; einige wie ein Diktiergerät Ton, um Aufnahmen zu kommentieren. Weitere Optionen: Verwendung als Webcam, MP3-Player, Bildbearbeitung, Wireless LAN (WiFi) zur Bildübertragung. Alles nett, aber wie viele Features von Gadgets meist wenig genutzt. (Der Standard Printausgabe, 26./27.11.2005, Helmut Spudich)