Bild nicht mehr verfügbar.

Zehntausende auf den Straßen Italiens - Wie hier in Mailand

foto: ap/LUCA BRUNO

Plakate gegen Regierungschef Berlusconi

Rom - Rund 90 Prozent der Italiener haben sich laut Angaben der Gewerkschaften an dem vierstündigen Generalstreik gegen die im Haushaltsgesetz 2006 enthaltenen Sparpläne der Regierung Berlusconi beteiligt. Zehntausende Demonstranten beteiligten sich an den Protestkundgebungen in mehreren Großstädten. Über 100.000 Demonstranten wurden bei den Kundgebungen in Rom, Mailand und Turin gemeldet, berichteten die Gewerkschaften.

Stillstand

Im öffentlichen Verkehr kam es zu einem Arbeitsausstand zwischen 9 und 13 Uhr. Postfilialen, Banken und Behörden blieben geschlossen. In Rom stellten Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen am Vormittag den Verkehr ein, in Mailand waren die Beschäftigten im Nahverkehr für den Nachmittag zum Streik aufgerufen. Bei der Fluggesellschaft Alitalia wurden 105 Inlandsflüge und 125 internationale Flüge gestrichen. An den Schulen legten die Lehrer für eine Stunde die Arbeit nieder. In Krankenhäusern gab es nur einen Notdienst. Auch die Beschäftigten der Mautstellen an den Autobahnen folgten dem Streikaufruf der Gewerkschaften.

Keine Lösung

"Das Haushaltsgesetz trägt keineswegs zu der Lösung der beiden Hauptproblemen der italienischen Wirtschaft bei: Das niedrige Wirtschaftswachstum und der Schutz der Arbeitnehmer", kommentierte der Chef des Gewerkschaftsverbands UIL, Luigi Angeletti.

Angeletti rief die Italiener auf, den Verarmungsprozess Italiens zu stoppen. "Um dem Land neuen Schwung zu verleihen, muss man die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und stärker in Forschung und Infrastrukturen investieren. Zugleich muss man die Kaufkraft der Italiener erhöhen", sagte Angeletti. (APA)