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Blutiger Krisenherd Darfur: Seit dem Feber 2003 sind 2,6 Millionen SudanesInnen geflohen und wie diese beiden Frauen in Flüchtingslagern untergebracht.
Foto: APA/AP/Prinsloo
New York - Mit den Stimmen zahlreicher afrikanischer Staaten hat die UN-Vollversammlung am Mittwoch eine von der Europäischen Union eingebrachte Resolution zur westsudanesischen Krisenregion Darfur blockiert. 85 Staaten stimmten für einen von den 53 afrikanischen Staaten eingebrachten Antrag, der eine Abstimmung über die EU-Resolution ablehnte, 79 Staaten stimmten dagegen, zwölf enthielten sich.

"Beunruhigende Botschaft"

In der EU-Resolution, die von dem britischen Botschafter Emyr Jones Parry eingebracht wurde, wurde auf eine "anhaltende humanitäre Krise" in der Region Darfur und ein "Klima der Straflosigkeit" angesichts zahlreicher Menschenrechtsverletzungen beklagt.

Die UN-Vollversammlung habe "ihre Verantwortung nicht wahrgenommen", kritisierte Jones Parry nach der Abstimmung. Es gebe auf der Welt kaum ein Gebiet, in dem die Verletzung von Menschenrechten dringlicher bekämpft werden müsse. Die Blockade der Resolution sei eine "beunruhigende Botschaft".

In einem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht hatte UN- Generalsekretär Kofi Annan zahlreiche Fälle von Gewaltanwendung gegen ZivilistInnen in der Krisenregion Darfur beklagt, darunter die Ermordung von Kindern und die Vergewaltigung von Mädchen und Frauen.

Schreckenszustände

Fünf Soldaten der Friedensmission der Afrikanischen Union waren bei einem Feuergefecht mit einer bewaffneten Gruppe im Oktober getötet worden. Laut UN-Schätzungen wurden in dem seit Februar 2003 anhaltenden Konflikt zwischen Rebellengruppen, Regierungstruppen und arabischen Reitermilizen bis zu 300.000 Menschen getötet. Etwa 2,6 Millionen Menschen wurden demnach in die Flucht getrieben. (APA/ag.)