Wien - Die frühere Kernaktionärsgruppe der Brau-Union rund um Ex-Chef Karl Büche wehrt sich weiter dagegen, ihr Insiderwissen um den Verkauf an Heineken für Aktiengeschäfte an der Börse genutzt zu haben. Ludwig Beurle, Sprecher der ehemaligen Kernaktionärsfamilie und früherer Aufsichtsratspräsident, hat am Mittwoch verärgert auf Aussagen der Finanzmarktaufsicht (FMA) reagiert, wonach es zu einem Verfahren kommen werde.

"Die FMA ist keine Staatsanwaltschaft. Nur die Staatsanwaltschaft trifft Entscheidungen über eine Anklage", sagte Beurle zur "Kronen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Die FMA versuche in der Öffentlichkeit Druck auszuüben.

Einvernahmen noch nicht abgeschlossen

Die Einvernahmen seien noch gar nicht abgeschlossen und der Umstand, dass seit dem Sommer noch immer keine Anklage erfolgt sei, sei ein Indiz, "dass die Suppe doch nicht so dick" sei, so Beurle im Blatt in Reaktion auf Aussagen von FMA-Vorstand Kurt Pribil, der am Dienstag erklärt hatte, dass in der Causa BBAG "die Suppe so dick, dass der Löffel drin stecken bleibt".

Laut Pribil erwartet die FMA, dass es in der Causa zu einem Strafantrag durch die Staatsanwalt kommen wird. Die FMA hatte den Fall im Sommer der Staatsanwalt angezeigt und seither Informationen beigesteuert.

Eine Gruppe von rund 30 Personen wird verdächtigt, im Vorfeld des Verkaufs der BBAG an Heineken ihr Insiderwissen durch Aktientransaktionen an der Börse ausgenützt zu haben und so illegale Kursgewinne in zweistelliger Höhe eingefahren zu haben. (APA)