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Ein Skispringer segelt beim Sommer-GP in Innsbruck ins saftig grüne Tal. Auf Grund der Witterungsbedingungen fand heuer auch nahezu die gesamte Winter-Vorbereitung auf Mattenschanzen statt.

Foto: APA/ Parigger
Wien - Der Wintersport kehrt am Wochenende in vielen Sparten zurück, so auch am Freitag und Samstag mit zwei Abendbewerben der Skispringer in Kuusamo. Prognosen für den Weltcup-Auftakt sind jedes Jahr schwierig, heuer absolvierte die gesamte Weltklasse ihre ersten Schneesprünge überhaupt erst unmittelbar vor dem Saisonstart.

Einige Höhepunkte

Die Olympischen Spiele in Turin (11. bis 26.2.2006) sind freilich der absolute Höhepunkt der Saison, hinzu kommen neben der traditionellen Vierschanzen-Tournee auch die Skiflug-Weltmeisterschaften auf dem Kulm in Bad Mitterndorf (13. bis 15.1.).

Innauer: Skiflug-WM- und Olympia-Medaille gleichwertig

Für den Nordischen ÖSV-Direktor Toni Innauer haben die heimischen Titelkämpfe in der Steiermark sehr hohe Bedeutung. "Für mich ist der Gewinn einer Medaille bei der Skiflug-WM mit einer bei Olympia gleichwertig, weil es zu Hause ist. Und ich weiß auch, dass in Turin der Zufall eine große Rolle spielen kann. Die Schanzen liegen sehr hoch und es ist auch windanfällig dort", weiß Innauer. Bei den Spielen in Salt Lake City waren die Bakken noch um 500 Meter höher gelegen, diesmal wird das Team aber nicht wie damals noch weiter oben als der Schauplatz selbst wohnen. "Diesmal werden wir auf der Höhe der Schanzen wohnen", so der Vorarlberger.

Erste Schneesprünge für ÖSV-Adler am Dienstag

Ungewöhnlich ist freilich, dass es erst in der ersten Weltcup-Woche zu den ersten Schneesprüngen gekommen ist. "Das ist wirklich eine einzigartige Situation, dass wir nur in der Woche vorher auf Schnee trainieren konnten." Selbst in Kuusamo ist es nicht so kalt wie sonst, dort erlebt man den wärmsten Herbst seit 40 Jahren. Das Mittwoch-Training musste wegen starken Windes abgesagt werden, die Schanzen werden bei Plusgraden adaptiert. Österreichs Adler absolvierten am Dienstag in Ruka ihre ersten Schneesprünge.

Innauers Eindrücke auf Grund der letzten Entwicklungen: "Interessant ist, dass Loitzl, Morgenstern und vor allem Kofler sehr stark gesprungen sind, Höllwarth und Widhölzl hingegen nicht. Aber die Beiden brauchen den Wettkampf und den Schnee, sie sind unsere alten Rennpferde."

Der Weltcup-Dominator der vergangenen Saison (u.a. mit zwölf Saisonsiegen), Janne Ahonen, zählt erneut zu den Favoriten. Der Weltmeister von der Großschanze ist auf den Hattrick aus, den vor ihm der Pole Adam Malysz in den Jahren 2001 bis 2003 geschafft hatte.

Geringfügige Regeländerungen

Die Regeländerungen sind im Vergleich zum Vorjahr, als der Body-Mass-Index als Kriterium für die Länge der zu verwendenden Ski eingeführt wurde, geringfügiger. Die restriktivere Quotenregelung betrifft u.a. Österreichs Team, das nur noch mit sechs Mann an den Start gehen kann. Neu ist auch die Verlängerung der "Grünphase" während des Startprozederes von fünf auf zehn Sekunden, womit der Trainer beim Abwinken wieder etwas mehr Einfluss nehmen kann. Die Anzüge müssen neuerdings nach einem vorgegebenen einheitlichen Schnittmuster fabriziert werden. Zudem wurde das Verfahren zur Messung der Skibreite verfeinert. Für die 25 Wettkämpfe - 23 Einzel- und 2 Teamspringen - liegen rund 1,5 Millionen Franken Preisgeld (969.556 Euro) bereit. (APA)

ÖSV-Team beim Weltcup-Auftakt in Kuusamo:

Andreas Widhölzl, Martin Höllwarth, Thomas Morgenstern, Wolfgang Loitzl, Martin Koch und Andreas Kofler.