Irving hatte ursprünglich Physik studiert, das Imperial College in London aber frühzeitig verlassen. Bei der Royal Air Force wurde der Studienabbrecher aus gesundheitlichen Gründen nicht aufgenommen, worauf er als Stahlarbeiter ins deutsche Ruhrgebiet ging. Seither spricht er fast perfekt Deutsch. Geschichtskenntnisse erwarb er sich als Autodidakt - ein im angelsächsischen Raum nicht unüblicher Weg.
Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien erschien 1963 sein erstes Buch über die alliierte Flächenbombardierung Deutschlands und die Zerstörung Dresdens 1945. Er galt als durchaus ernst zu nehmender Historiker. "Er wurde am Anfang als leuchtender neuer Stern am Firmament der Geschichtswissenschaft begrüßt - ein außerordentlich kompetenter Forscher, ein brillanter Linguist und ein erstklassiger Schreiber", so skizziert die BBC auf ihrer Website die Anfänge Irvings.
Kontroversen
Heftige Kontroversen lösten dann Mitte der siebziger Jahre seine Hitler-Biografien "Hitlers Weg zum Krieg" und "Hitlers Krieg" aus, mit denen er europaweit Bekanntheit erlangte. Irving behauptete darin unter anderem, Adolf Hitler habe von der Vernichtung der Juden nichts gewusst. Unter Berufung auf das in rechtsextremen Kreisen immer wieder zitierte "Gutachten" des US-Amerikaners Fred Leuchter erklärte er, in den Vernichtungslagern Auschwitz-Birkenau und Madjanek habe es keine Gaskammern gegeben.
Diese Thesen vertrat er in den achtziger Jahren bei zahllosen Auftritten und Vorträgen in Deutschland und Österreich und erwarb sich damit zweifelhafte Anerkennung in der Neonazi-Bewegung. Die seriöse Geschichtsschreibung hatte ihm schon längst den Rücken gekehrt. Die US-amerikanische Historikerin Deborah Lipstedt bezeichnete ihn in einem Buch als "Holocaust-Leugner".