Raubkopien zahlreicher Kinofilme sind bald im Internet oder auch auf selbst gebrannten CDs und DVDs zu finden.

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"Harry Potter und der Feuerkelch" - konnte abgefilmt werden. Das soll künftig nicht mehr möglich sein

Foto: Warner Bros
Die Filmindustrie klagt über sinkende Umsätze an den Kinokassen, als Grund für wird im allgemeinen Filmpiraterie genannt. In Österreich widmet sich der Verein für Anti-Piraterie ( VAP ) der Verfolgung der so genannten Video-Piraten.

Sicherheitsmaßnahmen gegen Camcording

"Natürlich können wird nicht verhindern, dass Raubkopien über das Internet auch nach Österreich kommen. Aber gerade die deutschsprachigen Versionen werden auch in österreichischen Kinos mit Digitalkameras und Minidisk-Playern aufgenommen und ins Internet gestellt. Die österreichischen Verleihfirmen haben daher gemeinsam mit den Kinobetreibern die Sicherheitsmaßnahmen gegen das Camcording erhöht", erklärt Ferdinand Morawetz, Präsident des VAP.

"Cam-Jam"

In Österreich befinde sich man in der Endphase der Implementierung eines Sicherheitssystems namens "Cam-Jam". Dabei handelt es sich um eine optisch-technische Entwicklung, bei der weiße und schwarze Bilder für einen Bruchteil einer Sekunde in den Film eingeblendet werden. Das menschliche Auge kann diese Einblendungen nicht wahrnehmen, Digital-Kameras werden dadurch allerdings gestört und zeigen ein graues Bild, erklärte Christof Papousek, Vize-Präsident des VAP, auf einer Pressekonferenz.

 Ferdinand Morawetz, Präsident des VAP, und Christof Papousek, Vize-Präsident des VAP, mit einer Raubkopie in der Hand.

Tatsächlich stammen 87 Prozent der Film-Raubkopien von einer während der Kinovorführung von der Leinwand abgefilmten Aufnahme. Trotzdem schreckt man aber vor zusätzlicher Überwachung der Kinobesucher zurück: "Wir wollen nicht jedem unter die Lederjacke schauen. Kino soll ein angenehmes Freizeiterlebnis bleiben", so Papousek.

Tonspur aus Österreich

Ein aktuelles Beispiel für Camcording bietet der aktuelle Film "Harry Potter und der Feuerkelch", der bereits wenige Tage nach dem Start im Netz zu finden war. Die Tonspur der im Internet kursierenden deutschsprachigen Version dürfte nämlich in einem Kino in Wels aufgenommen worden sein. "Konkrete Hinweise" würden derzeit überprüft, so VAP-Generalsekretär Andreas Manak.

Digitale Wasserzeichen

Sowohl Bild als auch Ton sind mit digitalen Wasserzeichen versehen. Mit Hilfe dieser Wasserzeichen kann der Vorführort der vom Bildschirm abgefilmten oder aufgenommenen Raubkopien herausgefunden werden.

Digitales Kino

Neben neuen Sicherheitsmaßnahmen sind aber auch in Sachen digitales Kino Fortschritte zu verzeichnen. Filmrollen werden dabei bald von Festplatten ersetzt werden. Um Raubkopien zu verhindern, werden diese codiert sein und zudem nur mit Hilfe von registrierten Servern und ebenfalls registrierten Beamern ausgestrahlt werden können.

Allerdings dürfte der Download eines Filmes in Original-Größe auch bei steigender Bandbreite ein zeitintensives Vorhaben sein.(kk)