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Gegen Tauschgeschäfte innerhalb der Sozialpartner spricht sich Wirtschaftsminister Bartenstein aus.

Foto: APA/Schlager
Wien - Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) spricht sich bei der Arbeitszeit-Flexibilisierung gegen Tauschgeschäfte innerhalb der Sozialpartner aus. Er sprach Dienstagabend bei einer Veranstaltung in Wien davon, "dass wir uns ein wenig verabschieden sollten von dem, was wir traditionell als Trade-off, als Abtauschobjekt, auch unter Sozialpartnern sehen und gesehen haben. Nämlich auf der einen Seite ein Mehr an Sozialleistungen und auf der anderen Seite tun wir auch etwas für die Wettbewerbsfähigkeit".

Einmal mehr sprach sich auch der Präsident der Industriellenvereinigung, Veit Sorger, für eine Flexibilisierung der Arbeitszeit aus. Die Industrie verspricht sich dadurch eine bessere Auslastung der Produktionsstätten sowie eine Senkung der Überstunden-Zahlungen. Sorger: "Wenn die Unternehmen sich besser bewegen können und die Arbeit mehr eingeteilt werden kann, werden sie noch mehr investieren und damit weitere Arbeitsplätze schaffen."

Vorbild Dänemark?

Hans-Gorf Christiansen, Chef der dänischen Industriellenvereinigung, lobte die Möglichkeit der dänischen Wirtschaft, Arbeitsbedingungen ausschließlich per Betriebsvereinbarungen zu regeln. Zudem seien die Kündigungsfristen sehr kurz. Die Folge sei, dass sein Land nun die niedrigste Arbeitslosigkeit in 30 Jahren und Rekordbeschäftigung sowie ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent habe.

Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), lehnte bei der gestrigen Diskussion eine Regelung der Arbeitszeiten ausschließlich auf Betriebsebene strikt ab. Er befürchtet, dass dann Ertragsausfälle der Unternehmen nur auf dem Rücken der Arbeitnehmer abgefangen würden und eine Unterwanderung der Kollektivverträge zu mehr atypischer Beschäftigung und freien Dienstverhältnissen führen würde. (APA)