Vor allem das Risiko, sich bei heterosexuellen Kontakten zu infizieren, hat deutlich zugenommen - mit Grafik
Redaktion
,
Wien – Die Zahl der HIV-positiven
Menschen, die sich neu
in Therapie befinden, ist um
30 Prozent gestiegen. Das erklärte
Brigitte Schmied, Präsidentin
der Österreichischen
Aids-Gesellschaft, am Dienstag
bei einer Pressekonferenz
in Wien. Allerdings muss das
nicht zwangsläufig heißen,
dass auch die Zahl der Neuinfektionen
gestiegen ist. Laut
Statistik des Instituts für Virologie
in Wien haben sich im
Zeitraum Jänner bis Oktober
dieses Jahres 364 Menschen
neu mit dem Virus infiziert.
Im Gesamtjahr 2004 waren es
470 Personen.
Später Therapiebeginn
„Neuinfektion und Therapiebeginn
sind zwei paar
Schuhe,“ erklärt Gerhard
Klein, Pressesprecher der
Aidshilfe Wien, die widersprüchlichen
Daten. So könne
es sein, dass eine HIV-Therapie
erst lange nach dem positiven
Test beginne. Das hänge
sowohl vom Arzt als auch der
Verfassung des Infizierten ab,
sagt Klein.
Auffallend – sowohl bei den
medizinisch dokumentierten
HIV-Neuinfektionen wie auch
bei den Menschen, die sich
neu in Therapie befinden – ist
die Ansteckungsursache. „Vor
allem das Risiko, sich bei heterosexuellen
Kontakten zu infizieren,
hat deutlich zugenommen“,
berichtet Schmied.
Rund 6000 Menschen leben
derzeit in Österreich mit dem
Virus.
Mehr Infizierte durch Hetero-Sex
Laut aktuellem HIV-Bericht
haben sich 42 Prozent der Patienten
über heterosexuelle
Kontakte infiziert (1998 waren
es 27 Prozent), 29 Prozent über
homosexuelle Kontakte und
21 Prozent über intravenösen
Drogenkonsum. In der Gesamtstatistik
der Aids-Erkrankungen
seit 1983 liegen heterosexuelle
Kontakte als Infektionsweg
auf dem dritten Platz. (APA, ran, DER STANDARD Printausgabe, 23.11.2005)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.