Die Tarife im deutschen Mobilfunknetz könnten bald staatlich reguliert werden.

Die EU-Kommission stimme der Bundesnetzagentur darin zu, dass alle vier Mobilfunkfirmen in Deutschland bei Gesprächen, die aus dem Festnetz in ihr jeweiliges Mobilfunknetz eingehen, eine marktbeherrschende Stellung hätten, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, am Dienstag in Bonn.

Voraussetzung für eine Regulierung

Mit der Zustimmung der Europäischen Kommission sei die Voraussetzung für eine Regulierung dieses Marktes gegeben. Ob die Bundesnetzagentur reguliere und wenn ja wie, sei aber noch offen. Seine Behörde werde sich die zum 15. Dezember sinkenden Preise anschauen und diese mit den Mobilfunkpreisen in anderen europäischen Ländern vergleichen, sagte Kurth.

Akzeptabel

Kurth hält die von den zwei großen Netzbetreibern T-Mobile und Vodafone zum Jahresende angekündigte Senkung der Terminierungsentgelte - also der Preise, die die Mobilfunker für die Weiterleitung von Gesprächen aus dem Festnetz nehmen - auf elf Cent je Minute im europäischen Vergleich für akzeptabel. Derzeit liegen diese jedoch um ein Vielfaches höher als die Preise, die die Festnetzbetreiber im Gegenzug von den Mobilfunkern verlangen. Die Mobilfunker machen einen bedeutenden Teil ihres Umsatzes mit diesen Terminierungsentgelten. Die KPN-Tochter E-Plus und O2 wollen im Dezember auf 12,4 Cent je Minute gehen.(APA)